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Katastrophe

Hunderttausende fliehen vor Zyklon "Bulbul"

9. November 2019

Fast eine halbe Million Menschen ist auf den Beinen, um dem Tropensturm zu entkommen, der mehrere Länder Südasiens heimsuchen soll. Tausende Kilometer östlich gab es erste Todesopfer durch Taifun "Nakri".

Bangladesch Vorbereitungen Zyklon Bulbul
Evakuierungsmaßnahmen in Khulna, der drittgrößten Stadt BangladeschsBild: Getty Images/AFP

Angesichts des drohenden Zyklons "Bulbul" sind in den Küstenregionen von Bangladesch und Indien mehr als 450.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Der Sturm soll nach Angaben von Meteorologen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde in der Grenzregion der beiden Staaten im Golf von Bengalen auf Land treffen. Das Meteorologische Institut Bangladeschs prognostizierte eine bis zu zwei Meter hohe Sturmflut.

Von den Evakuierungen waren nach Behördenangaben rund 400.000 Menschen im Westen Bangladeschs und etwa 60.000 im Osten Indiens betroffen. In Bangladesch halfen laut Behörden Regierungssoldaten und rund 55.000 Freiwillige bei der Evakuierung. Sie gingen in Küstendörfern und auf Inseln von Haus zu Haus, um die Bevölkerung vor der Gefahr des Zyklons zu warnen.

Auf Urlaubsinsel gefangen

Rund 1500 Touristen strandeten auf der Urlaubsinsel St. Martin im Süden Bangladeschs, weil der Fährverkehr wegen schlechten Wetters eingestellt wurde. Häfen wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen, der Bootsverkehr eingestellt und Flüge gestrichen.

Auch in Indien müssen Zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen - wie hier in Bakkhali in WestbengalenBild: Getty Images/AFP/D. Sarkar

Auf der indischen Insel Mousuni suchten Menschen in Schulen sowie in Behördengebäuden Zuflucht, weil sie die vom Zyklon gefährdete Region nicht rechtzeitig verlassen konnten. Im Bundesstaat Odisha im Osten des Landes sorgten Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern und heftige Regenfälle bereits für chaotische Zustände. Entwurzelte Bäume blockierten dort zahlreiche Straßen.

Im Küstenabschnitt zwischen Indien und Bangladesch, wo der Zyklon auf Land treffen sollte, befindet sich der größte Mangrovenwald der Welt. In dem Gebiet leben auch gefährdete Tierarten wie der bengalische Tiger.

Besser gewappnet als früher

In der niedrig gelegenen Küstenregion von Bangladesch wohnen rund 30 Millionen Menschen. Die Gegend wird regelmäßig von Zyklonen heimgesucht. Hunderttausende Menschen kamen dort in den letzten Jahrzehnten bei Wirbelstürmen ums Leben. Während Häufigkeit und Intensität der Zyklone durch den Klimawandel zugenommen haben, ist die Zahl der Todesopfer durch schnellere Evakuierungsmaßnahmen und den Bau von rund 4000 Notunterkünften entlang der Küste jedoch gesunken.

Küstenschutz im indischen KakdwipBild: Imago Images/Hindustan Times

Tausende Kilometer weiter östlich sind bereits erste Tote infolge eines anderen Tropensturms zu beklagen. Taifun "Nakri" löste im Norden der Philippinen Überschwemmungen und Erdrutsche aus und vertrieb mehr als 21.000 Menschen aus ihren Häusern.

Wie der Katastrophenschutz mitteilte, kamen vier Menschen ums Leben, unter ihnen ein zehnjähriges Kind. Der Sturm hatte seit Dienstag starken Wind und heftigen Regen vor allem in die Provinz Cagayan gebracht. Auch auf den Philippinen wüten regelmäßig Wirbelstürme. Während sie im Golf von Bengalen Zyklone genannt werden, spricht man hier von Taifunen.

jj/fab (dpa, afp)

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