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John McCain ermutigt Demonstranten

15. Dezember 2013

Es ist ein "Tag der Würde": 100.000 Demonstranten haben in der Ukraine erneut gegen die Politik von Präsident Janukowitsch protestiert. Dieses Mal erhielten sie aufmunternde Worte von US-Senator John McCain.

Kiew Klitschko, McCain Murphy Rede Maidan (Foto:Reuters)
Bild: Reuters

Machtkampf: massive Proteste in der Ukraine

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Über 200.000 Ukrainer haben zwei Tage vor einer Russland-Reise von Präsident Viktor Janukowitsch erneut gegen die Abkehr der Regierung von der EU protestiert. Bei den Demonstrationen in Kiew war auch der US-Senator John McCain anwesend, der überraschend eine Rede hielt. So forderte er auf dem Unabhängigkeitsplatz Maidan die Bürger der ehemaligen Sowjetrepublik auf, sich Europa statt Russland zuzuwenden. "Die Ukraine wird Europa verbessern und Europa die Ukraine", sagte der republikanische Außenpolitiker. Zudem sicherte McCain dem Land die Solidarität seines Landes zu. "An alle Ukrainer - die USA stehen an Eurer Seite", sagte McCain.

Kurz vor Beginn der Demonstrationen, die unter dem Motto "Tag der Würde" stattfinden, hatte die EU-Kommission angekündigt, alle weiteren Verhandlungen mit der Ukraine ausszusetzen. EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle signalisierte, dass den Mitgliedsstaaten langsam die Geduld ausgehe und dass sie sich nicht eine Bieterschlacht mit Russland liefern wollten. Es sei unrealistisch, immer günstigere Klausen auszuhandeln, wie Füle per Twitter mitteilte.

In Kiew finden seit Wochen Demonstrationen gegen die Regierung statt, die sich im November überraschend von der EU abwandte und ein über Jahre ausgehandeltes Freihandelsabkommen auf Eis legte. Janukowitsch will sein Land stattdessen enger an Russland binden und wird bei einem Besuch in Moskau am Dienstag wohl versuchen, günstigere Erdgaslieferungen und wahrscheinlich auch Darlehen zu vereinbaren. Am Samstag waren auch Tausende Janukowitsch-Anhänger zur Unterstützung der Regierung auf die Straße gegangen.

Erneut gingen über Hundertausend Menschen in Kiew auf dem Maidan.Bild: DW/R. Goncharenko

Gewünscht: Deutsche Vermittlung

Russland ist gegen das Abkommen zwischen der Ukraine und der EU und will mit dem Land sowie mit Weißrussland und Kasachstan eine Zollunion gründen. Die Regierung in Moskau hatte Treffen westlicher Politiker mit ukrainischen Oppositionellen als Einmischung kritisiert. So war Bundesaußenminister Guido Westerwelle bereits auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.

Gerade dieser Besuch sei sehr ermutigend gewesen, teilte der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klischko nun in einem Interview mit. "Deutschlands Wort hat hier großes Gewicht", sagte der Boxweltmeister in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Klitschko fordert daher mehr deutsche Vermittlung: "Ich wäre froh, wenn sich die Bundesregierung als Vermittlerin einschalten würde."

zam/sti (dpa, afp, ap, rtr)

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