Hunderttausende warten auf den Papst
12. Juli 2015Banado Norte gehört zu den größten Armutsquartieren Lateinamerikas. Für die anschließende große Papstmesse werden mehr als eine Million Pilger erwartet; darunter sind auch Hunderttausende aus Argentinien, dem benachbarten Heimatland des Papstes.
Staatschefin Kirchner ist auch unter den Pilgern
Die argentinische Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner will ebenfalls an der Schlussmesse von Franziskus in Paraguay teilnehmen. Der argentinische Papst hatte der Staatschefin in einer Grußbotschaft Fortschritte in ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden gewünscht.
Der heutige Papst hatte lange als Kardinal in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gewirkt. Dabei war es wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten mit Staatschefin Kirchner gekommen,unter anderem gab es zwischen beiden Differenzen beim Thema "Gleichgeschlechtliche Ehe".
2016 will Papst Franziskus in seine Heimat Argentinien reisen. Kirchner kann in diesem Jahr aber nicht mehr Präsidentin ihres Landes sein, ihre Amtszeit läuft ab und eine dritte Wiederwahl ist laut Verfassung nicht erlaubt. Deshalb ist eine Teilnahme an der Papstmesse im Nachbarland Paraguay an diesem Sonntag für sie die letzte Chance, ihren Landsmann Franziskus auf lateinamerikanischem Boden als amtierende Präsidentin zu treffen.
Zeichen der Erschöpfung
Für Unruhe bei den Gläubigen sorgten unterdessen Berichte über den Gesundheitszustand des Papstes. Gegen Ende der einwöchigen Reise quer durch verschiedene Klima-, Höhen- und Zeitzonen zeige das 78-Jährige Oberhaupt der katholischen Kirche Anzeichen von Erschöpfung. Sein Zustand werde zur Sicherheit beobachtet, teilte Papstarzt Carlos Morinigo mit. Zudem seien Magenprobleme aufgetreten. Morinigo verwies auf das anstrengende Reiseprogramm des Papstes.
haz/nem (kna, dpa)