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Politik

Hurrikan "Dorian" erreicht die USA

5. September 2019

Erste Ausläufer des Wirbelsturms "Dorian" sind auf die US-Bundesstaaten North und South Carolina geprallt. Auf den Bahamas wird nach und nach das ganze Ausmaß der Verwüstung klar, das der Hurrikan hinterlassen hat.

Eine überschwemmte Straße in Charleston in South Carolina
Eine überschwemmte Straße in Charleston in South CarolinaBild: Getty Images/S. Rayford

Die ersten Ausläufer des Hurrikans "Dorian" haben die US-Ostküste erreicht. In der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) trafen starker Regen und heftigen Winde auf die Küstengebiete der Bundesstaaten North und South Carolina. Teile der Innenstadt von Charleston in South Carolina waren bereits überschwemmt, Dutzende Straßen wurden gesperrt. Menschen paddelten in Kajaks durch knietiefes Wasser. Meteorologen warnten vor Sturzfluten.

Bei Tagesanbruch war der Sturm noch 80 Meilen (130 Kilometer) südöstlich entfernt von Charleston. Nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums (NHC) bewegte er sich mit 115 Meilen pro Stunde (185 km/h) in nördliche Richtung entlang der Küste.

Der Hurrikan gewann wieder an Stärke und wurde vom NHC zwischenzeitlich als Sturm der Kategorie drei gewertet, inzwischen aber wieder zurückgestuft.

"Dorian" - einer der stärksten jemals registrierten Tropenstürme im Atlantik - hatte mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Stundenkilometern auf den Bahamas gewütet. Ministerpräsident Hubert Minnis sprach von einem "Desaster für Generationen".

Charleston, South CarolinaBild: Getty Images/S. Rayford

In dem Urlaubsparadies wird erst jetzt das ganze Ausmaß der Zerstörung durch Hurrikan "Dorian" deutlich: Die Regierung musste die Zahl der Opfer von sieben auf 20 nach oben korrigieren, zehntausende Menschen sind auf Hilfe angewiesen, ganze Landstriche sind zerstört und schwer zugänglich. Die Regierung befürchtet noch mehr Tote, da die Suche nach möglichen Opfern in überschwemmten Häusern gerade erst begonnen habe.

"Alles ist weg"

Luftaufnahmen der Insel Great Abaco zeigten ein verheerendes Bild. Der Hafen, Geschäfte, ein Krankenhaus und Landebahnen des Flughafens wurden beschädigt oder ganz zerstört, was die Rettungseinsätze behinderte. "Meine Insel Abaco, alles ist weg. Keine Banken, keine Geschäfte, nichts ist mehr da", sagte Ramond A. King, der in Marsh Harbour auf Abaco lebt. In vielen Gegenden fielen die Telefone aus. In sozialen Netzwerken wurden Listen mit vermissten Angehörigen veröffentlicht. Ein Facebook-Beitrag des Mediums "Our News Bahamas" listete 2500 Kommentare auf - hauptsächlich mit den Namen von Vermissten.

Luftaufnahme von Marsh Harbour auf der Insel Great AbacoBild: picture-alliance/AP/Miami Herald/A. Diaz

Nach Angaben der UN benötigen etwa 70.000 Menschen auf den Bahamas "sofortige Hilfe". Die Menschen bräuchten Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente, sagte der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, bei einem Kurzbesuch auf den Bahamas. Die Vereinten Nationen hätten eine Soforthilfe von einer Million Dollar (900.000 Euro) zur Verfügung gestellt. US-Präsident Donald Trump sagte Ministerpräsident Minnis US-Hilfe zu, wie ein Sprecher im Weißen Haus mitteilte.

Regierungschef Hubert MinnisBild: Reuters/M. Bello

Minnis warnte davor, dass Plünderer "im vollen Umfang des Gesetzes" verfolgt werden. Polizei und Sicherheitskräfte seien aus diesem Grund zusätzlich im Einsatz. Die US-Küstenwache und die britische Royal Navy flogen derweil Überlebende aus und lieferten Notfallausrüstung in die betroffenen Gebiete.

Allein die Schäden an Gebäuden dürften sich ersten Schätzungen zufolge auf sieben Milliarden Dollar belaufen. Die Auswirkungen des Wirbelsturms auf das Leben der Menschen auf dem Archipel würden wohl noch viele Jahre zu spüren sein, teilte das US-Analysehaus Karen Clark & Company, das die Kosten solcher Schäden berechnet mit. Die vorläufige Schätzung umfasse versicherte und unversicherte Schäden an Wohn-, Gewerbe- und Industrieimmobilien. Schäden an der Infrastruktur und an Autos seien darin nicht berücksichtigt.

stu/qu (afp, rtr)

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