Hurrikan "Hanna" schwächt sich ab
26. Juli 2020Wirbelsturm "Hanna" war in Padre Island auf Land getroffen, wie das US-Hurrikanwarnzentrum NHC mitteilte. Dabei brachte er allerdings immer noch Windgeschwindigkeiten von 115 Kilometern pro Stunde mit sich. Verletzte oder größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Meteorologen warnten jedoch vor lebensgefährlichen Sturzfluten von bis zu 1,8 Metern Höhe in einigen Gebieten und bis zu 45 Zentimetern Regen im dem besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat Texas und in Mexiko.
Als "Hanna" am Samstagnachmittag nahe des Ortes Corpus Christi auf Land traf, kam es nur vereinzelt zu Überschwemmungen und Stromausfällen. Aufnahmen des Senders CBS zeigten einen mit Trümmern übersäten Wohnwagenpark und umgestürzte Bäume. Die örtlichen Behörden trafen Vorbereitungen für Tornados, die in der Nacht in einigen Küstengebieten auftreten könnten. Schäden wurden bislang nur aus der Küstenstadt Port Mansfield gemeldet. In dem Großraum war eine Sturmflut-Warnung herausgegeben worden.
Erst Corona, jetzt "Hanna"
Der Sturm wütet in einer Region, die in den vergangenen Wochen und Monaten massiv von der Corona-Krise getroffen wurde. Zuletzt waren dort bis zu 300 neue Infektionen pro Tag registriert worden. Schlagzeilen machte die Ortschaft Corpus Christi kürzlich, als bekannt wurde, dass in den ersten zwei Juliwochen 60 Kinder positiv auf COVID-19 getestet wurden.
Auch "Douglas" schwächt sich ab
US-Präsident Donald Trump schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, seine Regierung habe den Sturm aufmerksam im Blick. Die Bewohner sollten sich an die Anweisungen der örtlichen Katastrophenschutzbehörden halten.
Auch der Hurrikan "Douglas" vor der Küste von Hawaii schwächte sich zu einem Sturm der Kategorie 1 ab. Die Behörden warnten dennoch vor heftigen Winden, starker Brandung und großen Niederschlagsmengen. Für die Insel Oahu blieb eine Hurrikan-Warnung weiter in Kraft. Tropensturm "Gonzalo" zog unterdessen über die Karibik. Die venezolanischen Medien meldeten hohen Wellengang und Stromausfälle durch den Sturm.
Überdurchschnittlich viele Stürme erwartet
Über dem Atlantik erwartete die US-Klimabehörde NOAA in diesem Jahr nach einer Vorhersage vom Mai eine überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison. Von Juni bis Ende November sei mit bis zu zehn Hurrikanen zu rechnen, davon könnten bis zu sechs sehr starke Wirbelstürme werden, hatte die Behörde erklärt.
Im Durchschnitt gibt es pro Jahr über dem Atlantik sechs Hurrikane, drei davon entwickeln sich zu Stürmen großer Stärke. Angesichts verfügbarer Klimadaten und der höheren Wassertemperatur im Atlantik und der Karibik liege die Wahrscheinlichkeit einer normalen Saison nur bei 30 Prozent, die einer unterdurchschnittlichen sogar nur bei 10 Prozent, hieß es damals.
mak/ack/nob (rtr, ap, dpa)