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Politik

Hurrikan "Harvey" verliert an Kraft

25. August 2017

Seit der Wirbelsturm bei Texas auf die US-Küste getroffen ist, wird er schwächer. Vorab gab es Befürchtungen, dass der Sturm schlimmer werden könnte als "Katrina" vor zwölf Jahren. Vorbei ist die Gefahr noch lange nicht.

Ein Campingwagen steht im Wasser, dahinter eine Regenwand (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/B. Thevenot

Nach dem Erreichen des Festlands hat sich der Sturm abgeschwächt. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte ihn nach und nach von Stufe vier auf inzwischen Stufe eins von fünf herab. 

Zugleich warnte das NHC auf seiner Webseite vor "katastrophalen Überschwemmungen" im Zuge heftiger Regenfälle, die für die kommenden Tage erwartet werden. Bisherige Schäden sind im Detail noch nicht abzusehen. Der Nachrichtensender CNN zitierte Meteorologen, es sei damit zu rechnen, dass einige Gebiete "für Wochen oder Monate unbewohnbar" seien.

Schon die Vorboten des Hurrikans sorgten für Zerstörung in TexasBild: Reuters/A. Latif

In den Bundesstaaten Texas und Louisiana waren Hunderttausende Menschen vor dem gefährlichen Hurrikan "Harvey" in Sicherheit gebracht worden. Noch bevor er das Festland erreichte, hatte das NHC den Wirbelsturm mit Spitzengeschwindigkeiten von fast 215 Stundenkilometern auf die Stufe vier heraufgestuft. Wie CNN berichtete, ist es das erste Mal seit 2004, dass ein Hurrikan dieser Stärke auf das US-Festland traf. 

Katastrophenzustand ausgerufen

US-Präsident Donald Trump rief wegen des Hurrikans für Texas den Katastrophenzustand aus. Er habe auf Wunsch des Gouverneurs des Bundesstaates, Greg Abbott, gehandelt, twitterte Trump. Mit der Ausrufung des Notstands durch die Regierung in Washington können Bundesmittel zur Behebung der zu erwartenden Sturmschäden freigegeben werden.

"Wegen Harvey geschlossen" heißt es an diesem verrammelten Waschsalon in Corpus Christi, Texas Bild: Getty Images/J. Raedle

Der US-Präsident kündigte einen Besuch Anfang kommender Woche an. In einer Stellungnahme des Weißen Hauses heißt es lediglich: "Dieser Sturm wird vermutlich Tage lang zerstörerisch sein". Der Präsident rate allen Betroffenen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wer Aufrufe zur Evakuierung bestimmter Gebiete nicht befolge, bringe sich selbst und die Hilfskräfte in Gefahr.

"Sehr komplexer und gefährlicher Hurrikan"

Gouverneur Abbot sagte über den Hurrikan: "Wir können offensichtlich schon in diesem Stadium sagen, dass es eine sehr große Katastrophe sein wird." Nach seinen Worten entwickelte sich "Harvey" zu einem "sehr komplexen und gefährlichen Hurrikan". Es könnte der stärkste Sturm in den USA seit dem Hurrikan "Katrina" werden, bei dem im Jahr 2005 mehr als 1800 Menschen ums Leben gekommen waren.

Barrikaden sollen schlimme Überschwemmungen verhindernBild: picture alliance/AP Photo/N.Wagner

Mehrere Ölplattformen im Golf von Mexiko wurden geräumt. Gemeinden riefen die Anwohner auf, ihre Häuser zu verlassen. "An alle, die sich noch nicht in Sicherheit gebracht haben: Tut dies rasch", hieß es auf der Website der texanischen Stadt Portland. Gouverneur Abbott erklärte 30 Landkreise zum möglichen Katastrophengebiet. In Houston, der größten Stadt auf der voraussichtlichen Route des Wirbelsturms, wurden die Schulen bis einschließlich Montag vorsorglich geschlossen. 

In Houston haben sich die Menschen auf den Sturm vorbereitet - auch durch HamsterkäufeBild: Reuters/E. Scheyder

Küstenstädte geräumt

In Corpus Christi, einer Küstenstadt, wurde der Flughafen evakuiert. Einem Bericht des Fernsehsenders CNN zufolge wurden zehn Neugeborene aus Furcht vor längeren Stromausfällen im Krankenhaus in eine Einrichtung weiter landwärts gebracht. Um gegen die Wassermassen gewappnet zu sein, stapelten viele Einwohner der Stadt Sandsäcke aufeinander. Das NHC warnte vor der "vollständigen Zerstörung mobiler Häuser" und kündigte an, dass einige Gebiete "für Wochen oder Monate unbewohnbar" sein könnten.

Für das benachbarte Louisiana wird ebenfalls heftiger Regen durch "Harvey" erwartet. Sorgen gibt es vor allem in New Orleans, dem Zentrum der "Katrina"-Katastrophe vor zwölf Jahren. Der Bürgermeister der Großstadt, Mitch Landrieu, erklärte, Rettungsfahrzeuge und Boote stünden bereit. Evakuierungen waren in New Orleans zunächst nicht vorgesehen.

pab/ust/stu (afp, dpa, rtr)

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