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KatastropheJamaika

Hurrikan "Melissa": Jamaika plant weltweite Benefizkonzerte

3. November 2025

Angesichts der massiven Zerstörungen durch "Melissa" will Jamaika mit Musik Geld für den Wiederaufbau sammeln. Die USA helfen den Menschen in Kuba - die Regierung in Havanna bleibt dabei aber außen vor.

Umgestürzte Strommasten und zerstörte Gebäude
Straßenzug in der Stadt Black River im Südwesten von Jamaika Bild: Ricardo Makyn/AFP/Getty Images

"Melissa" war der stärkste Hurrikan in Jamaika seit 90 Jahren. Er zog in der vergangenen Woche mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern über die Karibikinsel. Übrig blieben schwerste Zerstörungen und Überschwemmungen. Mindestens 28 Menschen kamen dort ums Leben. Mehr als 70 Prozent der gut 2,8 Millionen Einwohner haben nach Rot-Kreuz-Angaben weiter keinen Strom.

"I love Jamaica" 

Das Kulturministerium in Jamaika will nun will mit Benefizkonzerten Geld für den Wiederaufbau sammeln. Unter dem Titel "I Love Jamaica" sollen ab dem 14. November in Kingston, der Hauptstadt Jamaikas, sowie in London, New York, Toronto und Südflorida Reggae-Musiker auftreten. Das Programm steht noch nicht fest.

Die Region St.Elizabeth im Südwesten - hier ist fast alles zerstört Bild: AFP/Getty Images

"Wie schon so oft zuvor wenden wir uns unserer Reggae-Musik zu - die sich in Zeiten der Not und Bedrängnis nicht nur für Jamaikaner, sondern für die ganze Welt als heilender Balsam und Elixier erwiesen hat", sagte Kulturministerin Olivia Grange.

Auch in Kuba, Haiti und der Dominikanischen Republik hinterließ "Melissa" Schneisen der Verwüstung. Mindestens 59 Menschen kamen insgesamt ums Leben.

Von einer "Katastrophe enormen Ausmaßes" spricht die katholische Kubanische Bischofskonferenz nach dem Durchzug des Hurrikans. In einem eindringlichen Appell ruft sie zu "internationaler Solidarität" auf. In Kuba würden "Lebensmittel, Kleidung, Matratzen, Haushaltsgegenstände und Dachmaterialien benötigt, insbesondere für ältere Menschen und die Schwächsten", zitiert die in der Exil-Kubaner-Hochburg Miami - im US-Bundesstaat Florida - erscheinende Zeitung "El Nuevo Herald" aus dem Schreiben.

USA wollen Kuba drei Millionen Dollar geben

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump sagte dem Inselstaat in der Karibik eine Nothilfe in Höhe von drei Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro) zu. In Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche solle die humanitäre Hilfe direkt an die Menschen im besonders schwer getroffenen Osten des Landes verteilt werden, gab das US-Außenministerium bekannt.

Auch die Wallfahrtsstätte der "Barmherzigen Jungfrau von Cobre" - der Schutzpatronin von Kuba - wurde durch den Hurrikan beschädigt Bild: Yamil Lage/AFP/Getty Images

Kuba unterliegt seit mehr als sechs Jahrzehnten einem US-Handelsembargo. Die Administration in Washington erklärte, man werde sofortige humanitäre Hilfe "direkt und über lokale Partner" leisten, ohne die kommunistische Regierung in Havanna einzuschalten. Die kubanische Staatsführung nannte dies "unwürdig". 

Die sozialistische Regierung argumentiert stets, Ursache der chronischen Versorgungskrise in Kuba sei das US-Embargo. Humanitäre Hilfe, Grundnahrungsmittel oder lebensnotwendige Medikamente fallen nach US-Angaben allerdings nicht darunter.

Haiti: dreitägige Staatstrauer

Die Regierung im ohnehin bettelarmen Haiti ordnete aufgrund der dramatischen Folgen des Hurrikans von diesem Montag eine dreitägige Staatstrauer an.

Port-au-Prince, die Hauptstadt HaitisBild: Guerinault Louis/Anadolu/picture alliance

Laut dem Zivilschutz kamen bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Haiti mindestens 30 Menschen ums Leben. Für einige Regionen des Karibikstaates riefen die Behörden angesichts der verheerenden Schäden für drei Monate den Notstand aus.

se/fab (dpa, kna, afp, ap)

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