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Hurrikan "Rita" trifft die Golfküste

24. September 2005

Mit meterhohen Flutwellen fegt Wirbelsturm "Rita" über die Golfküste der USA hinweg - früher als erwartet. In den Städten Houston und Galveston brachen Feuer aus. New Orleans ist erneut geflutet.

Galveston: Häuser in FlammenBild: AP

Im Grenzgebiet der Bundesstaaten Louisiana und Texas brach in der Nacht zu Samstag (24.9.2005) die Stromversorgung zusammen. In der Großstadt Houston löste die Naturkatastrophe ein Großfeuer aus. Hohe Flammen schossen in den nächtlichen Himmel.

An Land gedonnert

Der mächtige Wirbelsturm der Kategorie 3 war mit Windspitzen von 335 Kilometern Samstagfrüh (Ortszeit) bei Sabine Pass in Texas an der Grenze zu Louisiana an Land gedonnert. In Lake Charles stürzten erste Gebäude zusammen, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete.

Wellen treffen einen Pier in Galveston am FreitagabendBild: AP

Nach Angaben der texanischen Behörden hatten sich im Zuge der größten Evakuierungsaktion in der Geschichte des Bundesstaates rund 2,7 Millionen Menschen vor dem Hurrikan in Sicherheit gebracht.

Sechs Meter hohe Flutwelle

Das Zentrum des Sturms bewegt sich laut nationalem Hurrikan-Zentrum landeinwärts. In der Schneise liegen die texanischen Städte Port Arthur und Beaumont. Die Windgeschwindigkeiten lagen den Angaben zufolge weiter bei rund 193 Kilometern pro Stunde. Der Wirbelsturm drückte eine rund sechs Meter hohe Flutwelle an Land.

"Rita" war zwar zu einem Hurrikan der Kategorie 3 heruntergestuft worden. Wegen der großen Ausdehnung und Windkraft zählt er aber weiterhin zu den besonders gefährlichen Wirbelstürmen.

Feuer und Stromausfall in Galveston

In Galveston in Texas gerieten drei Gebäude in Brand. Die starken Böen des Hurrikans fachten das Feuer immer weiter an. Feuerwehrleute hatten angesichts der peitschenden Winde Mühe, den Brand unter Kontrolle zu halten. Nach Angaben der Energieversorger in Texas gingen in 55.000 Haushalten die Lichter aus. In Galveston brach die Stromversorgung vollständig zusammen.

Die Küstenstadt war zuvor zu 90 Prozent evakuiert worden. Nach CNN-Berichten stürzte ein Restaurant ein. "Die sehr niedrig gelegene Stadt Galveston bekommt zwar einiges ab, von der großen Sturmflut bleibt die Insel (Galveston-Island) aber weitgehend verschont", sagte der Hurrikan-Experte Thomas Sävert am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Schwere Regenfälle

Örtlich sollen in sechs Stunden mehr als 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen sein. Auch über Lake Charles in Louisiana peitschten am Morgen heftige Sturmböen. Sintflutartige Regenfälle verursachten schwere Schäden.

Neue Flutkatastrophe in New Orleans

In New Orleans stieg bereits am Freitag das Wasser wiederBild: AP

New Orleans ist ebenfalls erneut betroffen. Schon die ersten Ausläufer des Hurrikans verursachten eine neue Flutkatastrophe. Nach heftigen Regenfällen brach ein Damm, der vier Wochen nach Hurrikan "Katrina" gerade erst notdürftig repariert worden war. Es bestehe jedoch keine Gefahr für Leben und Eigentum, weil das betroffene Gebiet schon zuvor geflutet und evakuiert worden war, sagte Robert Crear vom Ingenieurkorps der US-Armee CNN.

Die Regierung in Washington rief einen Gesundheitsnotstand für Texas und Louisiana aus. Damit wurde eine unbürokratischere medizinische Betreuung möglicher Opfer des Wirbelsturms möglich. Die Ankündigung von Gesundheitsminister Mike Leavitt gehört zu einer Reihe Maßnahmen, mit der Washington bei der Bevölkerung der bedrohten Regionen Flagge zeigen will- insbesondere nach der Kritik am zögerlichen Handelns beim Hurrikan "Katrina" vor vier Wochen.

Bush will nicht im Weg stehen

US-Präsident George W. Bush wollte ursprünglich am Freitagabend in seinen Heimatstaat Texas fliegen, um sich ein Bild der dortigen Lage zu verschaffen. Er verschob die Reise jedoch kurzfristig. Nach Regierungsangaben wollte Bush bei den Evakuierungsmaßnahmen nicht im Wege stehen. (kap)

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