Huthi-Miliz greift erneut Israel mit Raketen an
3. Mai 2025
Am frühen Morgen heulten in vielen Gebieten in Israel Warnsirenen, darunter in Jerusalem und am Toten Meer. Ein aus dem Jemen abgefeuertes Geschoss sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, heißt es von der israelischen Armee. Ein junger Mann habe sich auf dem Weg in einen Schutzraum verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zu dem Angriff bekannte sich bislang niemand.
Schon am Freitag war Israel mit Geschossen aus dem mehr als 2000 Kilometer südlich gelegenen Jemen beschossen worden. Die pro-iranische Huthi-Miliz verkündete, hinter diesen beiden Raketenangriffe zu stecken. Dabei sei von ihr eine "ballistische Hyperschallrakete" abgefeuert worden, prahlte Huthi-Militärsprecher Yahya Sarea am Freitag. Dieser Angriff habe einem israelischen Luftwaffenstützpunkt östlich der Küstenstadt Haifa gegolten. Israels Streitkräfte hatten nach eigenen Angaben am Freitag binnen zwölf Stunden zwei auf das Staatsgebiet abgefeuerte Geschosse abgefangen.
Huthi-Nachrichtenagentur meldet US-Angriff
Aus dem Jemen meldet die von den Huthis geleitete Nachrichtenagentur Saba erneute Luftangriffe der USA. Dabei seien in der Nacht auf Samstag die Hauptstadt Sanaa und die Vorstadtbezirke Bani Haschisch und Chab al-Schaaf getroffen worden. Weitere Angaben hierzu machte Saba nicht.
Seitdem Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuert auch die Huthi-Miliz aus Solidarität mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas erneut regelmäßig Geschosse Richtung Israel. Die Huthi beherrschen große Gebiete vor allem im nördlichen Jemen.
Angeführt vom Iran gehört die Huthi-Miliz zu einer angeblichen "Achse des Widerstands", die sich gegen Israel und die USA richtet. Mit dabei sind die Hisbollah im Libanon und die im Gazastreifen herrschende Hamas. Deren gemeinsames erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.
Angebliche Solidarität mit der Hamas in Gaza
Schon seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges vor anderthalb Jahren haben die Huthis immer wieder Angriffe gestartet - nach eigenen Angaben "aus Solidarität mit den Palästinensern" im Gazastreifen. Die Huthis zielten auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden und griffen Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die in Gaza herrschende Hamas, die von vielen Ländern als Terrororganisation eingestuft wird, hatte mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer ausgelöst.
Großbritannien und die USA haben seit Anfang 2024 immer wieder Luftangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen ausgeführt, um die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Am 15. März begann die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Rebellen im Jemen. In dem sehr armen Land tobt seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg.
In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa versammelten sich am Freitag Tausende, um ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen. Sie hielten dabei Waffen in die Höhe und trugen Schilder mit antisemitischen und antiamerikanischen Parolen.
AR/pgr/ch (dpa, afp)
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