Huthi-Rebellen nehmen wieder UN-Mitarbeiter als Geiseln
25. Januar 2025Die Huthi-Miliz im Jemen hat weitere Mitarbeiter der Vereinten Nationen als Geiseln genommen. Die näheren Umstände sind unklar. UN-Generalsekretär António Guterres verlangte die sofortige Freilassung der sieben Personen, die nahe der Hauptstadt Sanaa unterwegs waren.
Ihre "willkürliche Inhaftierung" sei "inakzeptabel". Die "anhaltenden Angriffe" auf UN-Personal erschwerten die humanitäre Hilfe für Millionen Bedürftige im Jemen, erklärte Guterres. Zugleich wiesen die Vereinten Nationen ihre Mitarbeiter an, sich zum eigenen Schutz nicht mehr in den von der Huthi-Miliz kontrollierten Gebieten fortzubewegen.
Freilassung und Kidnapping im Wechsel
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte derweil mit, die Rebellen hätten 153 Menschen freigelassen, die in Sanaa im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg festgehalten worden seien. Die Huthi selbst sprachen von einem "einseitigen Schritt aus humanitären Gründen". Bei den meisten Personen, die in Sana aus der Haft entlassen worden seien, handele es sich um Ältere und Kranke. Der Schritt ziele darauf ab, "Vertrauen aufzubauen", erklärten die Rebellen.
Erst am Mittwoch hatte der neue US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Huthi-Miliz wieder als "ausländische Terrororganisation" einzustufen. Wie die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen und die libanesische Hisbollah-Miliz, die ebenfalls in zahlreichen Staaten auf der Terrorliste stehen, verstehen sich die jemenitischen Rebellen als Teil einer selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel, deren treibende Kraft der Iran ist.
Attacken im Roten Meer
Seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges im Oktober 2023 hatte die Miliz wiederholt Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen. Zur Rechtfertigung der Gewalt führte sie eine Solidarisierung mit den Zielen der Hamas an.
Die Huthi kontrollieren große Teile des Jemens, darunter auch Sanaa. Sie haben bereits zahlreiche Vertreter der UN und andere Helfer in ihre Gewalt gebracht, die meisten seit Mitte 2024. In dem muslimisch geprägten Staat im Süden der Arabischen Halbinsel herrscht seit Jahren ein Stellvertreterkrieg.
Eine international anerkannte Regierung, die von Saudi-Arabien gestützt wird, und die vom Iran finanzierte und mit Waffen ausgerüstete Huthi-Miliz ringen um die Macht. Mehr als 18 Millionen der insgesamt etwa 40 Millionen Einwohner sind durch den Konflikt auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen.
jj/haz (dpa, afp, rtr)