Das große Interesse des Publikums an der Elektromobilität habe die Industrie ermutigt weiterzugehen, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Er rechne damit, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen im kommenden Jahr hochlaufen werde. Ende 2014 werde man ein paar 10.000 E-Autos im deutschen Markt haben, zumal die deutschen Hersteller bis dahin 16 Serienmodelle im Angebot hätten.

Für den europäischen Gesamtmarkt rechne der VDA mit einer langsamen Erholung, sagte Wissmann. Es werde allerdings noch länger dauern, bis die Rekordabsatzzahlen von 14 Millionen Einheiten wieder erreicht werden könnten.

Neue Automobil-Kooperationen möglich

Zweites zentrales Thema der IAA sei die digitale Revolution im und um das Auto gewesen, so Wissmann. Auto und Smartphone verschmelzen zu einer mobilen Kommunikationsplattform. Die Branche treibe dieses Thema führend voran, so dass auch die industriepolitische Chance bestehe, Teile der IT-Industrie nach Deutschland zurückzuholen und neue Partnerschaften zu schließen.

Der Verband der Automobilindustrie zieht trotz Besucherrückgangs eine positive Bilanz der 65. IAA, die an diesem Wochenende in Frankfurt zu Ende geht. Über 1100 Aussteller aus 35 Ländern haben in Frankfurt insgesamt 159 Weltpremieren gezeigt. Schätzungen zufolge werden rund 900.000 Menschen die IAA am Ende besucht haben. Vor allem auch die Krise in Europa dürfte für einen leichten Besucherrückgang gesorgt haben.

2011 waren rund 928.000 Besucher zur IAA gekommen. Im Krisenjahr 2009 waren es 850.000. 2007 hatte die IAA, die als eine weltweite Leitmesse der Automobilindustrie gilt, noch knapp eine Million Gäste angezogen.

nis/gmf (dpa, afp)