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IAEA: Iran besitzt immer mehr fast waffentaugliches Uran

31. Mai 2025

Die Internationale Atomenergie-Organisation schlägt Alarm: Die Islamische Republik hat ihr Atomprogramm erheblich forciert. Die Inspektoren werfen Teheran auch Behinderung vor. Das könnte weitreichende Folgen haben.

Ein Sicherheitsbeamter steht vor dem Atomkraftwerk in Buschehr im Iran (Archivfoto)
Ein Sicherheitsbeamter steht vor dem Atomkraftwerk in Buschehr im Iran (Archivfoto)Bild: Abedin Taherkenareh/dpa/picture alliance

Die iranische Produktion an nahezu waffentauglichem Uran hat sich während der Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den USA stark erhöht. Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien verfügt Teheran nun bereits über fast 409 Kilogramm an Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent.

Seit dem letzten Quartalsbericht der IAEA vom Februar ist die Menge demnach um rund 49 Prozent gestiegen. Etwa 42 Kilogramm - also rund ein Zehntel dessen, worüber der Iran schon verfügt - reichten laut Diplomaten für eine Atomwaffe aus, sofern das Uran noch höher, auf 90 Prozent, angereichert würde. 

IAEA: Iran verbarg Aktivitäten

In einem zweiten Bericht stellt IAEA-Chef Rafael Grossi fest, dass die Islamische Republik in der Vergangenheit nukleare Aktivitäten und Materialien an drei Einrichtungen vor der IAEA verborgen habe. Deren Untersuchungen seien "behindert worden". Der Iran habe Fragen nicht oder auf unglaubwürdige Weise beantwortet, hieß es. Außerdem seien mögliche Spuren beseitigt und verwischt worden.

Grossi hatte sich zu diesen geheimen Aktivitäten schon in früheren Berichten geäußert. Nachdem der Gouverneursrat der IAEA im November 2024 den Argentinier mit einem neuen und umfassenderen Bericht beauftragt hatte, fasste er die Erkenntnisse nun aber deutlicher als bislang zusammen.

IAEA-Chef Rafael Grossi (r.), neben ihm Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot (Archivbild)Bild: Selcuk Acar/Anadolu/picture alliance

Der neue Bericht könnte dem Gouverneursrat künftig als Grundlage dazu dienen, den UN-Sicherheitsrat wegen Verstößen des Irans gegen Inspektionsvereinbarungen mit der IAEA einzuschalten. Deutschland, Großbritannien und Frankreich gehören zu den Staaten, die in diesem Zusammenhang erneute Sanktionen im Rahmen der Vereinten Nationen in den Raum gestellt haben. Seit April verhandeln die USA mit dem Iran über ein neues Atomabkommen.

Teheran bleibt bei seinem Dementi

Die USA wollen das iranische Nuklearprogramm stark beschneiden, weil sie - wie auch andere Staaten - befürchten, die Islamische Republik könnte Atomwaffen bauen. Teheran dementiert eine solche Absicht und pocht auf das Recht, Kernenergie friedlich zu nutzen. Trump war in seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an das Abkommen.

haz/jj (dpa, rtr, ap)