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Politik

Traoré zum burkinischen Übergangspräsidenten ausgerufen

15. Oktober 2022

Vor zwei Wochen hatte er nach der Macht gegriffen - nun ist der Putschist offiziell inthronisiert. Zumindest auf dem Papier ist seine Amtsdauer jedoch eng begrenzt.

Burkina Faso | PK Ibrahim Traore
34 Jahre alt, Hauptmann, Putschist - und nun an der Staatsspitze: Ibrahim Traoré (Archivbild)Bild: AA/picture alliance

In Burkina Faso ist der Anführer des Militärputschs von Ende September zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Ein nationales Forum habe den 34-jährigen Hauptmann Ibrahim Traoré einstimmig bestätigt, bestätigten zwei Mitglieder der Militärjunta der Nachrichtenagentur AFP. An dem Forum in der Hauptstadt Ouagadougou nahmen etwa 300 Delegierte politischer Parteien, sozialer und religiöser Gruppen, der Sicherheitskräfte, der Gewerkschaften sowie durch Angriffe dschihadistischer Gruppen Vertriebener teil.

Dabei sei festgelegt worden, dass Traorés Mandat mit dem Amtsantritt eines neuen Staatschefs endet, der 2024 per Wahl ermittelt werden soll. Traoré selbst darf dann ebenso wie bei den Parlaments- und Regionalwahlen, die zur Beendigung der Übergangszeit angesetzt sind, nicht kandidieren.

"Kontinuierliche Verschlechterung"

Vor zwei Wochen hatte eine Gruppe von Militärs die Absetzung Paul-Henri Sandaogo Damibas verkündet, der seinerseits durch einen Staatsstreich Anfang des Jahres an die Macht gekommen war. Als Begründung für den neuerlichen Putsch nannten die Rebellen unter Traorés Führung "die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage" im Land. Zwei Tage später willigte Damiba nach einer Vermittlung durch Religionsvertreter in seinen Rückzug ein.

Teilnehmer des nationalen Forums in OuagadougouBild: Service d'information du gouvernement du Burkina Faso

Der neue Junta-Chef rief die Bevölkerung des Landes in einer Botschaft zu Einigkeit auf und forderte den "Aufbau einer starken und widerstandsfähigen Nation, einer Nation, die Frieden, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung schaffen kann".

Burkina Faso befindet sich seit 2015 in einer Spirale der Gewalt. Regelmäßig kommt es zu bewaffneten Angriffen dschihadistischer Gruppen, die zum Teil mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und der Miliz "Islamischer Staat" (IS) zusammenarbeiten. In dem Konflikt wurden bereits mehrere Tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie fast zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.

jj/sti (afp, rtr, ap)

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