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Der Preisdruck beim Öl bleibt

20. Januar 2016

Es war keine Trendwende: Mittwoch sinkt der Ölpreis nach kurzer Pause am Vortag wieder. Seit Jahresbeginn hat er rund 25 Prozent verloren. Der Preisdruck wird anhalten, meint die Internationale Energieagentur IEA.

USA Ölfeld in Oklahoma Symbolbild Ölbranche zittert weiter
Bild: picture-alliance/epa

Für Europa bestimmt der Preis der Nordsee-Ölsorte Brent die Richtung: Der sank am Mittwoch im asiatischen Handel zeitweise auf 28,28 Dollar pro Fass (159 Liter). Am Vortag hatte sich Brent kurzfristig um sechs Prozent verteuert.

Die US-Sorte WTI kostete in Asien am Mittwoch zwischenzeitlich wieder nur 27,55 Dollar pro Fass. Der WTI-Preis war tags zuvor in London zeitweilig über 30 Dollar je Fass gestiegen.

Ende des Iran-Embargos erhöht Ölangebot

Unmittelbarer Anlass für den neuerlichen Tiefpunkt war das Ende der internationalen Sanktionen gegen den Iran. Das Ölministerium von OPEC-Mitglied Iran hatte am Sonntag keine Zeit verloren und angekündigt, man wolle die Produktion um 500.000 Barrel pro Tag anheben. Zwar will Teheran durchsetzen, dass die anderen OPEC-Länder ihre Produktion entsprechend senken. Aber Irans großer Widersacher Saudi-Arabien hat sich in dieser Sache bisher nicht sehr beweglich gezeigt.

Ölproduktion in Iran.Bild: picture-alliance/dpa/A. Taherkenareh

Der Ölmarkt steht bereits seit Monaten im Zeichen eines weltweiten Überangebots bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage. Anders als in früheren Jahren haben die Mitgliedsstaaten des Öl-Kartells OPEC bislang nicht mit Förderkürzungen reagiert, um den Preis zu stützen. Im Gegenteil: Sie produzieren mehr Öl, um so ihre Marktanteile zu verteidigen.

Das Angebot steigt weiter

Eine Antwort auf die Frage, ob der Ölpreis weiter sinken könne, gibt die Internationale Energieagentur (IEA). Nach ihrem am Dienstag vorgestellten Monatsbericht kann er! Dem Ölmarkt stehe zum dritten Mal in Folge ein Jahr bevor, "in dem das Angebot die Nachfrage übersteigt". Der Markt und seine Mechanismen, dieses Ungleichgewicht auszubalancieren, stünden "enorm unter Druck".

Die IEA macht vor allem die Rückkehr des ölproduzierenden Irans an die Märkte für die Entwicklung verantwortlich. Der Iran produziert derzeit etwa 2,8 Millionen Barrel Rohöl pro Tag und exportiert davon bisher etwas mehr als eine Million. Mit der angekündigten Ausweitung könne die globale Ölproduktion bereits bis Ende März täglich um rund 300.000 Barrel steigen, erklärte die IEA.

Längerfristig dürfte also das Angebot weiter die Nachfrage übersteigen. Auch wenn der Bedarf Chinas, dem weltweit größten Energiekonsumenten, ungebrochen erscheint: Nach Berechnungen der Agentur Reuters auf Grundlage vorläufiger offizieller Zahlen stieg der chinesische Bedarf um 2,5 Prozent jetzt auf ein Rekordhoch. Das Land braucht demnach gut 10,3 Millionen Fass pro Tag. Weltweit steigt die Öl-Nachfrage allerdings weniger als zunächst angenommen.

ar/iw (afp/rtr)

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