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Ifo: Deutsche Wirtschaft im Sommerhoch

27. August 2018

Zufriedener mit der aktuellen Lage und optimistischere Erwartungen: Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August überraschend deutlich aufgehellt.

Symbolbild Konjunktur Wirtschaft Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/D. Maurer

Der Geschäftsklima-Index stieg von 101,7 auf 103,8 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten mit 101,9 Zählern gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Sommerhoch", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Neben einer starken Binnenkonjunktur trägt der Waffenstillstand beim Handelskonflikt mit den USA zur besseren Stimmung bei." Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjuktur hat sich in diesem Jahr wegen des Handelskonflikts zwischen den USA, der EU, China und anderen Ländern merklich eingetrübt.

"Das war eine faustdicke positive Überraschung aus München", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW, "wir hatten zwar als Reaktion auf den Trump/Juncker-Deal mit einer moderat positiven Reaktion der Unternehmensstimmung gerechnet. Die vorliegenden Frühindikatoren hatten jedoch keine derart starke Erholung nahegelegt". Einen so starken Anstieg im Monatsvergleich gab es zuletzt im Dezember 2014.

Sein Kollege Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe sagte: "Der globale Handelsstreit hat sich bisher nicht als Stimmungskiller entpuppt. Stimmungsseitig spricht vieles für eine Fortsetzung des robusten Wirtschaftswachstums." Dass dabei die Dynamik des Ausnahmejahres 2017 nicht mehr erreicht werde, sei kein Makel. Das Umfeld bleibe für die EZB bereitet, eine Leitzinswende stärker zu diskutieren, so der Ökonom.

Führungskräfte blicken zuversichtlich in die Zukunft

Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage diesmal bei der monatlichen Umfrage besser, die Aussichten für die kommenden sechs Monate ebenfalls.

Konsum und Bauboom kurbelten die Konjunktur zuletzt an. Dadurch wuchs Europas größte Volkswirtschaft im zweiten Quartal um 0,5 Prozent, nachdem es zu Jahresbeginn nur zu 0,4 Prozent gereicht hatte. Wegen Risiken wie einem Aufflammen des Handelsstreits zwischen der EU und den USA, dem näher rückenden EU-Austritt Großbritanniens oder der Währungskrise in der Türkei rechnen viele Experten aber mit einer langsameren Gangart im zweiten Halbjahr. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach 2018 mit knapp zwei Prozent schwächer zulegen als in den beiden Vorjahren mit jeweils 2,2 Prozent.

ul/hb (rtr, afp)

 

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