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Ifo-Index auf Rekordhoch

25. Januar 2018

Der vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Index zum Geschäftsklima ist im Januar überraschend auf einen neuen Rekord gestiegen. Auch die Verbraucherstimmung ist so gut wie seit 16 Jahren nicht mehr.

ifo Geschäftsklimaindex
Bild: picture alliance/dpa

Die deutsche Wirtschaft ist mit überraschend viel Optimismus ins Jahr gestartet. Der Geschäftsklima-Index stieg im Januar auf 117,6 Punkte von 117,2 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 117,1 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft startet mit Schwung ins neue Jahr", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten ihre Geschäftslage so gut wie noch nie, die Aussichten für die kommenden sechs Monate dagegen schlechter als zuletzt.

Das Ifo-Institut erwartet in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent, nachdem es 2017 zu 2,2 Prozent gereicht hat. Die Exporteure profitieren vom anziehenden Welthandel, weshalb viele Unternehmen wieder mehr investieren. 

Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Auch Verbraucherstimmung auf 16-Jahreshoch

Auch die deutschen Verbraucher sind so zuversichtlich wie selten zuvor ins neue Jahr gestartet. Viele sehen die Konjunktur in Topform und rechnen daher mit weiter steigenden Einkommen, wie das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK in seiner am Donnerstag veröffentlichten Konsumklimastudie berichtet. Entsprechend groß sei ihre Bereitschaft zu größeren Anschaffungen wie ein neues Auto, neue Möbel oder Unterhaltungselektronik. Auch für teure Urlaubsreisen oder Wellness-Angebote sitze das Geld so locker wie selten zuvor, berichtete der GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl.

Für Februar prognostiziert er daher einen Anstieg des Konsumklimaindexes um 0,2 auf 11 Punkte. Das wäre der höchste Wert seit September 2001 - kurz vor dem Platzen der Internet-Blase. Allerdings gebe es heute einen entscheidenden Unterschied zu 2001: "Damals haben die Menschen in Erwartung hoher Börsengewinne große Ausgaben geplant. Die Verbraucherstimmung war nicht solide unterfüttert. Heute steht das gute Konsumklima auf einem weitaus solideren Fundament - vor allem wegen der guten Beschäftigungslage", machte Bürkl deutlich.

Im laufenden Jahr rechnen Arbeitsmarktforscher im Schnitt mit 2,48 Millionen Arbeitslosen - 60 000 weniger als 2017. Trotz der anhaltenden Hochstimmung sieht der GfK-Experte das Ende der Fahnenstange beim Konsumklima noch keineswegs erreicht. "Da ist noch Luft nach oben drin", prognostizierte Bürkl. Dafür dürfte nach seiner Einschätzung vor allem die gute Beschäftigungslage sorgen. Das Gefühl vieler Bundesbürger, weiterhin einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, berge die Chance für eine nochmalige Verbesserung des Konsumklimas.

Bild: picture-alliance/abaca/O. Douliery

Störfaktoren US-Handelspolitik und Brexit

Hinzu komme die Aussicht auf steigende Löhne und Gehälter, mit denen im Zusammenhang mit Tarifverhandlungen in diesem Jahr zu rechnen sei. Davon profitierten mit etwas Verzögerung auch Rentner. Am stärksten ist nach der GfK-Umfrage unter 2000 Verbrauchern der Konjunkturoptimismus gestiegen. Der entsprechende Index kletterte im Januar im Vergleich zum Dezember 2017 um 9,2 Zähler auf 54,4 Punkte. "Dies ist der höchste Stand seit Februar 2011", betonte die GfK. Etwas moderater legte dagegen die Einkommenserwartung der deutschen Verbraucher zu. Der entsprechende Indikator stieg um 2,5 auf nun 56,8 Punkte, der für die Anschaffungsneigung um 3,3 auf 60,4 Punkte. "Im Schlepptau steigender Konjunktur- und Einkommensaussichten verbessert auch die Konsumneigung ihr ohnehin schon hohes Niveau", hieß es in einer GfK-Mitteilung.

Dennoch ist die Entwicklung nicht frei von Risiken. Dazu gehören etwa die protektionistische US-Handelspolitik sowie die nur schleppend vorankommenden Brexit-Verhandlungen. "Diese könnten das Konsumklima im weiteren Verlauf eintrüben", warnen die Konsumforscher. Zudem hofft die GfK auf eine baldige Regierungsbildung. Denn sollte sich die Berliner Hängepartie noch länger hinziehen, könnte das die Konsumkonjunktur beeinträchtigen.

tko/zdh (rtr, dpa)

 

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