1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ifo-Institut erhöht Wachstumsprognose

26. Juni 2014

Die deutsche Wirtschaft brummt, die Zuversicht der Volkswirte wächst. Nun schraubt auch das Ifo-Institut seine Prognose für das Wachstum nach oben - nicht ohne Risiken zu erwähnen.

Auslieferungsturm für Neuwagen bei VW (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Konjunkturmotor läuft weiter rund. Die Wirtschaft wird nach Einschätzung des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) in diesem Jahr noch ein bisschen stärker wachsen als bisher angenommen. Die Münchner Wirtschaftsforscher erhöhten ihre Konjunkturprognose von 1,9 auf zwei Prozent Wachstum. "Der Aufschwung ist robust und verstärkt sich", sagte Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser. Das werde die Arbeitslosigkeit weiter drücken, die Einkommen erhöhen und auch dem Staat zusätzliche Einnahmen verschaffen.

Zuvor hatten bereits andere Institute ihre Vorhersage nach oben korrigiert und sind damit noch zuversichtlicher als bereits im April. Damals hatten die vier für die Gemeinschaftsdiagnose zuständigen Einrichtungen ein Wachstum von 1,9 Prozent für dieses Jahr vorhergesagt. Noch optimistischer ist das Ifo-Institut für das kommende Jahr. 2015 dürfte die Wirtschaft um 2,2 Prozent zulegen. "Voraussetzung ist, dass sich der Konflikt um die Ukraine nicht verschärft und dass es wegen der Kämpfe im Irak keine Preisexplosion beim Öl gibt", sagte Wollmershäuser. Dazu müsse sich die Lage im Euroraum weiter stabilisieren.

Günstige Rahmenbedingungen

Dennoch überwiege Zuversicht. "Die Rahmenbedingungen in Deutschland sind weiter äußerst günstig", Wollmershäuser. Dazu gehörten die niedrigen Zinsen, steigende Einkommen, ein schwacher Preisanstieg und die hohe Auslastung der Industrie, deren Produkte weltweit gefragt seien. "Am Arbeitsmarkt wird sich der Aufschwung auch bemerkbar machen." Die Einführung des Mindestlohns würde diese Entwicklung aber überschatten, da er die Arbeitskosten deutlich erhöhe. Ohne den Mindestlohn würde die Arbeitslosigkeit noch stärker zurückgehen.

Zugleich werde der Mindestlohn den Preisanstieg in Deutschland beschleunigen. Zwar werde die Inflationsrate in diesem Jahr bei 1,1 Prozent liegen, im kommenden Jahr werde sie aber 1,7 Prozent betragen. Die höheren Arbeitskosten würden sich rasch in einer Verteuerung etwa von Dienstleistungen niederschlagen. Das habe der bereits eingeführte Mindestlohn im Friseurhandwerk gezeigt. In der Branche liege der Preisanstieg seither doppelt so hoch wie die Inflationsrate für die gesamte Dienstleistungsbranche.

ul/det (dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen