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Politik

Immer mehr Cholera-Tote im Jemen

11. Mai 2017

Schon mehrfach warnten Nichtregierungsorganisationen vor einer Cholera-Epidemie im Jemen. Ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation zeigt: Die Zahl der Krankheitsfälle steigt rasant.

Jemen Cholera-Patient in Sanaa
Bild: Reuters/K. Abdullah

51 Menschen sind nach UN-Angaben innerhalb von zwei Wochen im Jemen an Cholera gestorben. In diesem Zeitraum sind in dem Bürgerkriegsland mehr als 2700 Infizierungen festgestellt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit. In der Hauptstadt Sanaa seien zehn Zentren zur sogenannten oralen Rehydrationstherapie eröffnet worden, bei der dem Körper wichtige Flüssigkeiten und Salze zugeführt werden. Wird die Cholera nicht rechtzeitig behandelt, kann die Krankheit innerhalb weniger Stunden tödlich enden.

Stärkere Bemühungen

Die Epidemie war im Jemen mangels sauberen Trinkwassers im Oktober 2016 ausgebrochen. "Wir sind sehr besorgt über das Wiederauftreten der Cholera über einige Gebiete im Jemen in den vergangenen Wochen", sagte der WHO-Vertreter im Jemen, Nevio Zagaria. Die Bemühungen müssten jetzt verstärkt werden, um den Ausbruch einzudämmen und einen dramatischen Anstieg von Fällen zu vermeiden, so Zagaria.

Katastrophale hygienische Bedingungen hier auf den Straßen Sanaas tragen zur Epidemie beiBild: Reuters/K. Abdullah

Marodes Leitungssystem und schlechte Abfallbeseitigung

Nach mehr als zwei Jahren Bürgerkrieg kann das Gesundheitssystem des Jemen die Bedürfnisse der Menschen nur noch schwer bewältigen. Trink- und Abwasserleitungen funktionieren teils nicht mehr und tragen zur Cholera-Epidemie bei, da Erreger leichter ins Wasser geraten und sich bei heißem Wetter und starkem Regen schneller verbreiten. Zudem gibt es immer wieder Probleme bei der Müllentsorgung. Rund 7,6 Millionen Menschen leben im Jemen laut WHO in Gebieten, die einem hohen Risiko einer Cholera-Übertragung ausgesetzt sind.

fab/se (dpa, rtre)

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