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Reise

Rekordjahr auf Jakobsweg

28. Dezember 2016

2016 wird als Rekordjahr in die Annalen des Jakobswegs im Norden Spaniens eingehen. Rund 280.000 Pilger sind nach Santiago de Compostela geströmt. Ein Boom mit Schattenseiten.

Pilger auf dem Weg von Gonzar nach Palas de Rei
Pilger in Galicien auf einer der letzten Etappen des JakobswegsBild: picture-alliance/blickwinkel/M. Vahlsing

Die vorläufige Statistik des ausklingenden Pilgerjahres zeigt, dass die Ankünfte in Santiago de Compostela eine neue Spitzenmarke erreicht haben. Die Zahl von rund 280.000 ausgegebenen Urkunden hat den bisherigen Rekord aus dem Heiligen Jakobsjahr 2010 (272.412) gesprengt. Urkunden erhalten traditionsgemäß alle Ankömmlinge, die anhand der Stempelabfolgen im Pilgerausweis nachweisen können, dass sie die letzten 100 Kilometer bis zur Apostelstadt zu Fuß oder alternativ die letzten 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt haben.

Reisen statt Pilgern: organisierter RucksacktransportBild: picture-alliance/blickwinkel/M. Vahlsing

Die meisten Pilger kamen im Juli (45.483) und August (53.714). Das waren im Tagesschnitt 1600 Menschen. Der Andrang hat zu Wartezeiten von zwei Stunden und mehr bei der Ausstellung von Pilgerurkunden geführt. Auch die Plätze in den Herbergen reichten kaum aus.

Ein besonderer Anreiz, 2016 nach Santiago zu pilgern, war das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der Barmherzigkeit", in dem bedeutende Kirchen auch außerhalb Roms eine Heilige Pforte benannten und öffneten. Die Heilige Pforte der Kathedrale von Santiago de Compostela war bis in den November geöffnet. Sonst ist das Tor nur in Heiligen Jakobusjahren passierbar - das nächste Mal 2021.

Pilgerdenkmal am Alto del Perdón nahe der PyrenäenBild: picture alliance/dpa-Zentralbild/W. Frotscher

Die Renaissance der mittelalterlichen Wallfahrtsroute, die im Nordwesten Spaniens endet, wurzelt in den 1980er Jahren. Einen Schub an deutschen Pilgern brachte ab 2006 der Bestseller von Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg". Verschiedene Pilgerrouten führen nach Santiago. Der Klassiker ist der "Französische Weg" von Roncesvalles nach Santiago de Compostela, eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Etappe von den Pyrenäen bis zu den grünen Hügeln Galiciens. Sie führt durch die Weingärten der Rioja, über die Hochebene Meseta und in prachtvolle Städte mit Kathedralen wie in Burgos und Leon.

fm/ at (KNA)