Immer mehr US-Amerikaner ohne Job
10. Mai 2020"Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden", sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin dem Sender Fox News mit Blick auf die Arbeitslosenstatistik. Er deutete an, dass im Weißen Haus Gespräche über weitere Fiskalmaßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Belastungen infolge der Corona-Pandemie liefen. Allerdings wolle die Bundesregierung nicht Bundesstaaten "mit schwachem Management" aus der Klemme helfen. Das US-Präsidialamt dringe auf eine Senkung der Lohnsteuern.
Quote zeigt nicht das Ausmaß der Krise
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April auf 14,7 Prozent angestiegen - den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März bei 4,4 Prozent. Die hohe Arbeitslosenquote bildet noch nicht das ganze Ausmaß der Jobkrise ab, da die Quote für April nur die Lage bis Mitte März erfasst. Zudem haben sich viele Arbeitnehmer noch nicht arbeitssuchend gemeldet und werden daher nicht berücksichtigt.
Die US-Regierung konzentriere sich nun darauf, die Wirtschaft wieder aufzubauen, sagte Mnuchin. Seiner Ansicht nach geht mit der Lockerung der zuvor erlassenen Einschränkungen kein bedeutendes Gesundheitsrisiko einher, solange dies vorsichtig und in Zusammenarbeit mit den Gouverneuren geschehe. "Ich glaube, dass ein erhebliches Risiko besteht, nicht wieder zu öffnen", sagte er und warnte vor einem "dauerhaften wirtschaftlichen Schaden".
Nach Einschätzung des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, dürfte die Arbeitslosenquote im Mai oder Juni einen Höchststand erreichen. Er rechne "traurigerweise" mit Werten oberhalb von 20 Prozent, sagte Hassett dem Sender CBS. Trump verbreitete zuletzt Optimismus, dass sich die Wirtschaft nach einem schlechten zweiten Quartal ab der zweiten Jahreshälfte wieder erholen dürfte - und damit auch Entspannung auf dem Arbeitsmarkt eintritt.
nob/haz (dpa, rtr, ap)