Auch anderthalb Wochen nach Hurrikan "Dorian" wird in dem karibischen Inselstaat weiter nach tausenden Menschen gesucht. Die Behörden rechnen mit zahlreichen Toten, hoffen aber, noch etliche Vermisste zu finden.
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Er kam und wütete tagelang - mit Geschwindkeiten von bis zu 300 Kilometern in der Stunde war Wirbelsturm "Dorian" Anfang September über die Bahamas hinweggezogen, wo er schlimme Verwüstungen hinterließ. Die Zahl der Todesopfer wurde zuletzt mit mindestens 50 angegeben. Die Behörden rechnen jedoch mit einem starken Anstieg der Opferzahl, weil entlegene Regionen noch nicht erreicht werden konnten.
Auch mehr als eine Woche nach Durchzug des Hurrikans werden noch immer 2500 Menschen vermisst, wie Katastrophenschutzchef Carl Smith mitteilte. Allerdings seien ihre Namen noch nicht mit den Listen über die Menschen verglichen worden, die in Notunterkünften untergebracht oder vorübergehend umgesiedelt worden seien.
Laut Behördenangaben wurden inzwischen mehr als 5500 Menschen von den besonders betroffenen Inseln Grand Bahama und Abaco im Norden auf die bevölkerungsreichste Insel New Providence gebracht.
Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern hat Tropensturm "Dorian" weite Teile der als Urlaubsziel beliebten Karibikinseln Bahamas zerstört. Mindestens 30 Menschen starben, Zehntausende verloren ihr Zuhause.
Bild: Reuters/D. Carrer
Was "Dorian" übrig ließ
Seit Beginn der Aufzeichnungen war er der schlimmste Hurrikan, der die Bahamas je getroffen hat: "Dorian". Nun ist der Wirbelsturm vom 700-Insel-Staat in der Karibik abgezogen und hat verwüstete Landstriche und Ortschaften zurück gelassen. Mindestens 30 Menschen starben, die Regierung geht aber von deutlich mehr Toten aus.
Bild: Reuters/D. Carrer
Verwüstete Heimat
Drei Tage lang wütete "Dorian", bis er schließlich Richtung USA weiter zog. Vor allem der Norden des Karibikstaates wurde vom peitschenden Wind und den braunen Fluten schwer getroffen. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes wurden etwa 13.000 Wohnhäuser stark beschädigt oder komplett zerstört.
Bild: AFP/A. DelGiudice
Der Katastrophe entkommen
Zusammentreffen nach der Evakuierung: Nicht jeder hat das Glück, seine Familie nach der Katastrophe wieder in die Arme schließen zu können. Auf sozialen Medien suchen die Einwohner der Bahamas weiter nach Vermissten oder geben an, wo sich Hilfsbedürftige befinden.
Bild: Reuters/J. M. Nutt
Katzenwäsche auf der Wiese
Wie oft bei Naturkatastrophen, hat es die Schwächsten der Gesellschaft am schwersten getroffen: Das Armenviertel von Marsh Harbour auf den Abaco-Inseln, genannt "The Mudd", wurde komplett zerstört. Hier lebten vor allem Einwanderer aus Haiti. Viele hatten zuvor Notunterkünfte aufgesucht, wie diese Menschen, die sich nun auf einem Regierungsgrundstück mit Wasser aus einem Kaffeebecher säubern.
Bild: Reuters/D. Carrer
Recht im Chaos
In sozialen Netzwerken kursierten schnell Gerüchte darüber, dass Unbekannte sich nach Hurrikan "Dorian" in den Geschäften selbst bedienten. Für den Premierminister der Bahamas, Hubert Minnis, kein Kavaliersdelikt. "Ich warne ausdrücklich: Wir werden Plünderern mit der ganzen Härte unserer Gesetze begegnen. Wir sind ein Rechtsstaat", betonte Minnis.
Bild: Reuters/M. Bello
Wasser nach dem Wasser
Hilfskräfte verladen Trinkwasser an die Küste: Mehr als 70.000 Menschen bräuchten nun dringend Hilfe zum Überleben, erklärte UN-Nothilfekoordinator Marc Lowcock. Vor allem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Notunterkünfte fehlen derzeit. Seit Montag ist die US-Küstenwache im Einsatz, Kanada hat Hilfe zugesagt. Auch die Vereinten Nationen sind vor Ort.
Bild: Reuters/Royal Navy
Hier war mal das Paradies
Zwei Frauen laufen am Strand von Mash Harbour entlang, vorbei an umgestürzten Booten, zerstörten Häusern und Möbelstücken. Auf jeden Einwohner des Karibikstaats kamen im Jahr 2017 fast vier Touristen. Die sollen nach dem Willen des Staatschefs auch weiterhin auf die Bahamas kommen.
Bild: Reuters/D. Carrer
Zerborstene Erholung
Ein zerstörtes Hotel auf den Abaco-Inseln: Rund eine Million Gäste kommen jährlich auf die karibische Inselgruppe, etwa 60 Prozent der Bevölkerung arbeiten für den Tourismus. Ein Einbruch in diesem Sektor hätte katastrophale Folgen für die dortige Wirtschaft.
Bild: Reuters/M. Bello
Ein ungewöhnliches Angebot
Ein Bild aus der Zeit vor "Dorian": Vor allem für Kreuzfahrt-Urlauber aus den USA sind die Bahamas ein beliebtes Ziel. Von Miami aus steuern die schwimmenden Kleinstädte die Inseln an. Nun haben die Kreuzfahrt-Anbieter Carnival Cruises und Disney Cruise Line Hilfe für den Wiederaufbau angeboten.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Burbank
Eine Hand wäscht die andere
"Kommen Sie per Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff zu uns!," erklärte Premierminister Hubert Minnis dafür im Gegenzug. Eine zweischneidige Aufforderung: Denn Umweltschützer machen vor allem die Kreuzfahrtschiffe mit ihrem hohem CO2-Ausstoß für den Klimawandel - und damit indirekt auch für Naturkatastrophen wie "Dorian" - verantwortlich.