Neue Milliarden für HRE
21. Januar 2009Die Hypo Real Estate -HRE- teilte am Dienstagabend (20.01.2009) mit, der Bankenrettungfonds des Bundes -SoFFin- habe seinen Bürgschaftsrahmen um zwölf Milliarden Euro auf jetzt 42 Milliarden Euro erweitert. Die Immobilienbank will mit diesen zusätzlichen Garantien im Juni fällige Schuldverschreibungen absichern.
Erst im Herbst Milliardenhilfe
Der Staat und einige Banken hatten die HRE im Herbst mit 50 Milliarden Euro gestützt und sie damit vor dem Aus bewahrt. Der Konzern war durch einen Liquiditätsengpass seiner Tochter Depfa Bank in Irland in eine Notlage geraten. Im November und Dezember hatte der Immobilienfinanzierer vom SoFFin insgesamt 30 Milliarden Euro an Garantien für die Ausgabe von Schuldtiteln erhalten. Dieser Bürgschaftsrahmen wurde jetzt aufgestockt.
Die Bank verhandelt nach eigenen Angaben mit dem Bund weiter über zusätzliche Maßnahmen. "Die Gespräche mit dem SoFFin über die Gewährung längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur
Liquiditäts- und Kapitalunterstützung der Gruppe sind noch nicht abgeschlossen", hieß es einer Mitteilung der HRE.
Spekulationen über Einstieg des Bundes
In Medien war in den vergangenen Tagen über einen Einstieg des Staates bei der Immobilienbank spekuliert worden. Dieser Schritt wurde nach Angaben mit den Gesprächen vertrauter Personen jedoch vorläufig vertagt, wie Nachrichtenagenturen meldeten.
Die HRE ist nach einem dramatischen Kurssturz in den vergangenen 18 Monaten derzeit an der Börse nur noch knapp 500 Millionen Euro wert. Das Institut gilt aber dennoch als wichtig, weil es sich zu einem großen Teil am Kapitalmarkt über die als sehr sicher geltenden Pfandbriefe refinanziert. Eine Pleite der Hypo Real Estate könnte deshalb neue Schockwellen in der Finanzbranche auslösen.
Großaktionär der Hypo Real Estate ist der US-Investor JC Flowers. Er hatte im Frühjahr 2008 mehr als eine Milliarde Euro für knapp 25 Prozent an der Hypo Real Estate bezahlt. (wl)