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Katastrophe

Impfungen gegen Cholera in Mosambik begonnen

3. April 2019

Es geht darum, nach dem Wüten von Zyklon "Idai" eine zweite Katastrophe - die massenhafte Ausbreitung der Krankheit - zu vereiteln. Daher soll im Großraum von Beira fast eine Million Menschen einen guten Schluck nehmen.

Beiras Bürgermeister Simango war einer der ersten Bewohner, dem der Impfstoff werbewirksam verabreicht wurde (Foto: picture-alliance/AP Photo/T. Mukwazhi)
Beiras Bürgermeister Simango war einer der ersten Bewohner, dem der Impfstoff werbewirksam verabreicht wurdeBild: picture-alliance/AP Photo/T. Mukwazhi

In den Katastrophengebieten von Mosambik ist die Cholera-Impfung Hunderttausender Menschen angelaufen. Die Ausgabe des Impfstoffs begann am Morgen, nachdem laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF am Dienstag fast 900.000 Dosen in die Stadt Beira geliefert worden waren. Publikumswirksam nahm auch Beiras Bürgermeister Daviz Simango an der Schluckimpfung teil und ließ seine Finger markieren - was als Bestätigung für die erfolgte Impfung gilt.

Mehr als 1050 registrierte Fälle in Beira 

Seit vergangener Woche hat sich die Durchfallerkrankung Cholera schnell in der vom Zyklon "Idai" zerstörten Region ausgebreitet. Von den mehr als 1050 bis Dienstag registrierten Cholerafällen entfielen nach Angaben der Gesundheitsbehörden 959 auf die Küstenstadt Beira. Es wurden bereits erste Todesfälle gemeldet. Für die Patienten wurden spezielle Behandlungszentren mit mehreren Hundert Betten eingerichtet. Beira hat mehr als 530.000 Einwohner. 

Die Ansteckungsgefahr sei in Übergangslagern in einer Umgebung mit stehendem Wasser besonders groß, warnte Michel Le Pechoux, stellvertretender UNICEF-Landesdirektor in Mosambik. Über schmutziges Wasser und verunreinigte Lebensmittel gelangt das Bakterium in den menschlichen Körper und kann unbehandelt in wenigen Stunden zum Tod führen. Besonders gefährdet seien Kleinkinder, die nicht mehr gestillt würden und Hygieneregeln noch nicht befolgen könnten, sagte der Sprecher einer Stadtteilklinik.

Cholera-Impfung in einem Lager für Menschen, die durch Zyklon "Idai" obdachlos geworden sind Bild: picture-alliance/AP Photo/T. Mukwazhi

Laut einem Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Beira sind nahezu alle Hilfsorganisationen vor Ort eingebunden bei der Aufgabe, die Menschen auf die Impfungen vorzubereiten und über Möglichkeiten aufzuklären, ihr Wasser zu reinigen und andere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Insgesamt soll durch die Kampagne knapp eine Million Menschen in Beira, den nahe gelegenen Bezirken Nhamatanda und Buzi sowie in der Stadt Dondo geimpft werden.

Hilfsgüter für weitere 20.000 Menschen  

Mitarbeiter des Roten Kreuzes erreichten unterdessen Tausende Menschen, die seit "Idai" vor mehr als zwei Wochen bislang ohne Hilfe ausharren mussten. Die Helfer verteilten erstmals Trinkwasser, Küchenutensilien, Werkzeuge, Moskitonetze und andere humanitäre Güter an mehr als 2300 Menschen im Distrikt Buzi südlich von Beira. Die Lieferung sei per Boot oder auf dem Luftweg erfolgt, hieß es. Insgesamt will die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften Hilfsgüter an 20.000 Menschen in dem Gebiet liefern.

Nach dem Zyklon und der folgenden Überflutung sind nach Regierungsangaben allein in Mosambik fast 1,9 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.  Mehr als 100.000 Überlebende müssen immer noch in mehr als 150 Auffanglagern mit wenig Zugang zu sauberem Wasser oder sanitären Einrichtungen ausharren. Die gesamte anstehende Ernte von Maniok, Mais oder Avocados wurde vielerorts vernichtet, so dass ohne Unterstützung von außen eine Hungersnot droht. "Idai" verwüstete auch Teile Simbabwes und Malawis.

sti/kle (epd, ap)

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