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Tränengas gegen Arbeiterproteste

7. Februar 2014

Erst forderten die Arbeiter die Auszahlung ihrer Löhne, dann kam es in ganz Bosnien-Herzegowina zu Protesten gegen die miese Wirtschaftslage und soziale Not. Die Auseinandersetzungen werden immer brutaler.

Bosnische Polizei geht mit Tränengas gegen Demonstranten in Tuzla vor (foto: Reuters)
Bild: Reuters

Krawalle in Bosnien-Herzegowina

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Die Kundgebungen gegen die Regierung haben sich über das ganze Land ausgebreitet, bei den Protestaktionen in Bosnien sind nach Berichten vom Freitag mehr als 130 Menschen verletzt worden. Zu den bislang schwersten Zusammenstößen zwischen Tausenden Demonstranten und der Polizei war es am Vortag in der Stadt Tuzla im Norden gekommen, als eine Versammlung in Gewalt umschlug.

Empörung über Armut und Korruption

Randalierer schlugen Fensterscheiben ein, setzten Mülltonnen in Brand und griffen die Polizisten mit Steinen und Leuchtgeschossen an, wie die lokalen Behörden mitteilten. Die Polizei trieb die Menge schließlich mit Tränengas auseinander. 104 Polizisten und 30 Demonstranten wurden demnach verletzt. Auslöser der seit Mittwoch eskalierenden Proteste waren Forderungen von Arbeitern, die keinen Lohn erhalten hatten. Zunächst war es in vier Städten zu Solidaritätsaktionen gekommen, dann mündeten diese in eine breite Bewegung gegen die schlechte Wirtschaftslage, hohe Arbeitslosigkeit und die grassierende Korruption. Vielerorts wurden Regierungsgebäude angegriffen.

Wut der Bosnier gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Korruption bricht sich BahnBild: DW/M. Camdzic

Tuzla war in den vergangenen Jahren besonders schwer von Fabrikschließungen betroffen. Mit 27,5 Prozent ist die Arbeitslosenquote in Bosnien-Herzegowina die höchste auf dem Balkan. Nach offiziellen Angaben lebt ein Fünftel der 3,8 Millionen Bosnier in Armut. Ein durchschnittlicher Monatslohn in dem Land liegt bei 420 Euro.

SC/uh/sti (rtr, APE, afpe)