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Katastrophe

Drohender Dammbruch in Brasilien

24. März 2019

Zwei Monate nach dem Dammbruch an einer Mine in Brasilien könnte sich die Katastrophe wiederholen. Die Stabilität eines Damms sei kritisch, meldet das Bergbauunternehmen. Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht.

Brasilien Dammbruch Brumadinho-Tagebau
Droht ein erneutes Unglück? Der Damm bei Brumadinho nach dem Bruch Ende JanuarBild: DW/Nádia Pontes

Ein Zusammenbrechen stehe unmittelbar bevor oder sei schon im Gange, meldete das brasilianische Bergbauunternehmen Vale. Das habe ein unabhängiger Prüfer am Sul Superior Damm an der Gongo Soco Mine im Südosten des Landes festgestellt. Für den Damm gelte daher die höchste Risikostufe drei. Die Stufe bedeute, dass die "drohende Gefahr" eines Dammbruchs bestehe, sagte Oberstleutnant Flavio Godinho vom Zivilschutz dem Sender Globo.

Menschen verlassen die Region

Menschen in unmittelbarer Nähe zum Sul Superior Damm im Südosten des Bundesstaates Minas Gerais wurden erneut dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Nach dem Bruch des Damms an der Mine Corrégo do Feijão Ende Januar hatten die Behörden bereits allen Bewohnern im Umkreis von zehn Kilometern geraten, die Region vorerst zu meiden. Damals erhöhten die Behörden das Risiko auf Stufe zwei. Ein Sprecher des Bergbaukonzerns Vale sagte, mittlerweile seien bereits 442 Personen in vorübergehenden Behausungen untergebracht worden.

Übernimmt die Verantwortung: Vale-Konzernchef Fabio Schvartsman trat Anfang März zurückBild: Getty Images/AFP/S. Lima

Vertreter der lokalen Zivilschutzbehörde sagten, sie analysierten den Dammbruch vom Januar genau, um Rückschlüsse auf den aktuellen Fall zu ziehen. "Jede Aktivität an dem Damm könnte ihn zum brechen bringen", sagte Godinho.

Umbau aller Dämme

Die Eisenerzmine Córrego do Feijão wurde ebenfalls von Vale betrieben. Am 25. Januar hatte der Dammbruch hier eine Schlammlawine freigesetzt, die über Teile der Stadt Brumadinho und angrenzende Siedlungen hinweg rollte. Die mit Schwermetallen durchsetzte flüssige Masse gelangte auch in den angrenzenden Fluss Paraopeba und kontaminierte ihn. Bisher wurden 203 Leichen geborgen, wie der Zivilschutz von Minas Gerais auf seiner Webseite schreibt. 105 Menschen gelten nach wie vor als vermisst.

Die Dämme im aktuellen Fall und dem vom Januar weisen die gleiche Bauweise auf. Nach dem ersten Dammbruch hatten die Behörden sie verboten. Das Bergbauunternehmen Vale hatte 90 Tage Zeit bekommen, um Pläne für den Umbau aller Dämme vorzulegen. Vale sagte in einer Erklärung, dass bereits zehn Dämme ersetzt worden wären.

pgr/kle (dpa, ap, lusa)

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