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Politik

In Deutschland klettert Inzidenz weiter hoch

9. August 2021

In der Bundesrepublik zeigt die Corona-Kurve weiter nach oben - und befeuert damit die Debatte über den künftigen Umgang mit Nichtgeimpften. Im Norden Großbritanniens wird dagegen Entwarnung gegeben.

Corona-Schnelltest-Angebot am Berliner Kitkat Club im Rahmen eines Pilotprojekts von sechs hauptstädtischen Clubs
Corona-Schnelltest-Angebot am Berliner Kitkat Club im Rahmen eines Pilotprojekts von sechs hauptstädtischen ClubsBild: Sean Gallup/Getty Images

Die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen und liegt nun bei 23,1. Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1183 Neuinfektionen sowie zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.

Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 17,8 gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an.

Am Dienstag wieder Bund-Länder-Runde

Am Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Bundesländer über die Corona-Lage beraten. Justizministerin Christine Lambrecht sprach sich erneut dagegen aus, negativ auf das Coronavirus getestete Menschen schlechterzustellen als Geimpfte.

Angesichts der Pandemielage seien solche weitreichenden Grundrechtseinschränkungen seitens des Staates der falsche Weg, sagte Lambrecht dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. Anders sei die Lage, wenn ein Restaurantbetreiber auf Grundlage der Vertragsfreiheit nur Geimpfte als Gäste zulässt.

Bundesjustizministerin Lambrecht: Plädoyer für ein baldiges Ende der kostenlosen Corona-Tests für NichtgeimpfteBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Die SPD-Politikerin plädierte außerdem dafür, das staatlich finanzierte Angebot von Corona-Tests zu beenden. Eine Entscheidung dazu könnte im kommenden Monat fallen. Wenn bis dahin jemand kein Impfangebot annimmt, müsse er die Konsequenzen tragen. Er könne dann nicht erwarten, dass die Allgemeinheit die erforderlichen Tests finanziert, betonte Lambrecht.

Keine Begrenzung mehr in Schottlands Pubs

Drei Wochen nach dem Ende fast aller Corona-Regeln in England fallen auch im nordbritischen Landesteil Schottland die meisten Vorschriften weg. Seit diesem Montag sind - mit wenigen Ausnahmen - die Abstandsregeln aufgehoben. Für Pubs und Restaurants sowie Veranstaltungen gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr. Nachtclubs dürfen öffnen.

In Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen allerdings weiterhin Masken getragen werden. Auch in Schulen gilt zunächst noch Maskenpflicht. Allerdings muss bei einem Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse nach Hause in Isolation. Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach vom "bisher vielleicht bedeutendsten Datum" in der Pandemie.

Schottlands Regierungschefin Sturgeon: "Bedeutendes Datum"Bild: Jane Barlow/empics/picture alliance

Bereits seit Samstag sind auch in Wales so gut wie alle Corona-Maßnahmen bis auf die Maskenpflicht beendet. In England gibt es bereits seit dem 19. Juli keine gesetzlichen Vorgaben mehr zum Maskentragen. Am schärfsten sind die Regeln noch in der Provinz Nordirland. Hier will die Regierung in wenigen Tagen entscheiden, ob gelockert wird. 

Gastronomie in Frankreich nur mit Gesundheitspass

In Frankreich sind ab diesem Montag Restaurantbesuche und andere Aktivitäten nur noch mit einem Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test erlaubt. Dazu wird ein digitaler Gesundheitspass eingeführt. Der Nachweis wird nun in Restaurants, Cafés, Zügen, Fernreisebussen, Flugzeugen, auf Messen und in Gesundheitseinrichtungen Pflicht.

Die verschärften Gesundheitsregeln sollen bis Mitte November für Personen über 18 Jahre gelten. Der negative Test darf maximal 72 Stunden zurückliegen. Für Gesundheitspersonal tritt eine Impfpflicht in Kraft. Der digitale Gesundheitspass wird bereits seit Mitte Juli in Kinos, Museen oder bei Großveranstaltungen verlangt.

Wieder mehr Züge im Tunnel

Der Eurotunnel-Zugbetreiber Eurostar will dank gelockerter Reisebeschränkungen zwischen Großbritannien und dem europäischen Kontinent bald wieder mehr Züge fahren lassen. In der zweiten Augusthälfte werde man an den Wochenenden wieder einige weitere Züge zwischen London und Paris einsetzen, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte.

Eurostar-Express (in London): Ab Mitte August rollen wieder mehr Züge durch den ÄrmelkanaltunnelBild: Getty Images/C. Court

Das Unternehmen hatte sein Angebot in der Corona-Krise wegen strenger Reisebeschränkungen und Lockdown-Maßnahmen drastisch reduziert - von insgesamt 56 Zügen täglich auf zeitweise je nur eine Verbindung zwischen London und Paris sowie zwischen London und Amsterdam via Brüssel. Die Passagierzahlen brachen um 95 Prozent ein.

Seit Sonntag müssen vollständig geimpfte Einreisende aus Frankreich in Großbritannien nicht mehr in Quarantäne. Das Gleiche gilt seit einer Woche auch für andere Reisende aus der Europäischen Union.

sti/AR (afp, dpa, rtr)

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