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In Kasachstan blüht Handel mit Arbeitskräften

19. Januar 2004

– Abgeordneter fordert Gegenmaßnahmen

Bonn, 15.1.2004, DW-RADIO / Russisch

Der Abgeordnete des Unterhauses des kasachischen Parlaments, Serik Abdrachmanow, hat auf einer Plenarsitzung seine Kollegen aufgerufen, den Handel mit Arbeitskräften im Lande nachzugehen, der vor allem in den südlichen Regionen Kasachstans blüht. Es berichtet unser Korrespondent Anatolij Weißkopf:

Der Abgeordnete Serik Abdrachmanow unterstrich, dass in seinem Wahlkreis mit Arbeitskräften aus Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan und weiteren Ländern offen Handel getrieben werde. "Die Arbeitskräfte werden in Bussen herangefahren und vor den Augen der Behörden und Rechtschutzorgane verkauft. Die Arbeitskraft der Sklaven wird auf Baustellen in vielen kasachischen Städten brutal ausgenutzt", sagte der Abgeordnete des Unterhauses des Parlaments, der selbst aus dem Gebiet Almaty stammt. Serik Abdrachmanow ist vor allem über die Lage in den Landwirtschaftsbetrieben im Süden des Landes besorgt. Als Beispiel führte er ein Zitat aus dem Artikel "Tabak-Sklaverei in Zentralasien" an, der in der Zeitschrift "Spektr raswitija" veröffentlicht wurde. Darin werden konkrete Fälle beschrieben sowie Namen von Käufern und Verkäufern von Arbeitskräften genannt. "Es wird rege Handel getrieben, wie auf einen Viehhof. Die Bauern beschäftigen gerne ‚flüchtige‘ Straftäter, die bereit sind, nur für Verpflegung zu arbeiten. Sie fordern keinen Lohn und verlassen auch nicht die Höfe", heißt es in den Artikel. Serik Abdrachmanow meint, um das Problem zu lösen, müsse man der Migration einen Riegel vorschieben, da die unkontrollierte Migration für ganz Kasachstan eine Gefahr darstelle. (MO)