Zwei Wochen lang feiert Nizza vom 11. bis zum 25. Februar zusammen mit seinen Gästen aus aller Welt Karneval. Zum Schutz der Zuschauer ist in diesem Jahr der Streckenverlauf der Umzüge geändert und besonders gesichert.
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Mehr als eine Million Besucher kommen Jahr für Jahr in diesen närrischen Tagen an die Côte' Azur. Besonders der Blumenkorso hat es vielen Zuschauern angetan. Die sogenannte Blumenschlacht gilt als das Symbol für den Karneval in Nizza.
Erfunden wurde die Blumenschlacht von Andriot Saëtone im Jahr 1876 um die Blumenproduzenten von Nizza zu ehren. So ist es bis heute geblieben: 90 Prozent, der beim Blumenkorso eingesetzten Blumen werden in Nizza und Region produziert. Begleitet von Musikgruppen ziehen farbenfroh geschmückte Wagen durch die Gassen der Stadt. Blumenköniginnen und Blütenprinzessinnen werfen Mimosen, Rosen und Narzissen unters Volk.
In diesem Jahr wird aus der Gründen der Pietät und wegen der Sicherheit auf die traditionelle Strecke entlang der Promenade des Anglais verzichtet. Dort war im vergangenen Jahr am 14. Juli 2016 ein Attentäter mit einem LKW in die feiernde Menge gerast. Mehr als 80 Menschen verloren ihr Leben und es gab zahlreiche Verletzte.
Alle Festzüge beim diesjährigen Karneval nehmen deshalb ihren Weg über die Place Masséna und rund um die Paillon-Promenade. (www.nicecarnaval.com)
So feiert Europa Karneval
Traditionell, frech und fröhlich feiern die Europäer die Vertreibung des Winters. In jedem Land haben Karneval, Fasching und Fastnacht ihre ganz eigenen Attraktionen. Gäste sind herzlich willkommen!
So feiert Europa Karneval
Traditionell, frech und fröhlich feiern die Europäer die Vertreibung des Winters. In jedem Land haben Karneval, Fasching und Fastnacht ihre ganz eigenen Attraktionen. Gäste sind herzlich willkommen!
Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch
Heiße Rhythmen auf Teneriffa
Klimatisch schon einen Schritt weiter Richtung Frühling können auf Teneriffa schon leichte und luftige Kostüme zum Einsatz kommen. Wie in Südamerika bewegen sich Tanzgruppen im Sambarhythmus durch die Straßen von Santa Cruz de Tenerife, beim größten Karnevalsumzug auf den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.
Bild: picture-alliance/dpa/R. de la Rocha
Mehldusche auf La Palma
Weiß gekleidete und mit Mehl bestäubte Menschen feiern den "Dia des los Indianos". Er erinnert an die Rückkehr, der nach Kuba oder Venezuela ausgewanderten Palmeros. Einst war es auf allen Kanarischen Inseln Brauch sich gegenseitig mit Mehl zu bewerfen. Heute ist es nur noch auf La Palma üblich. Statt Mehl wird meistens Puder verwendet und Puder steht für Reichtum.
Bild: Los Indianos
Blumenregen in Nizza
Bei der berühmten Bataille des Fleurs (Blumenschlacht) werfen Blütenprinzessinnen Mimosen, Rosen und Narzissen in die Menge. Diese Parade an der Côte d'Azur geht zurück auf das Jahr 1876 als zur Belustigung für die damaligen, meist englischen, Urlauber Blumen verschenkt wurden.
Bild: picture-alliance/dpa/R. B. Fishman
Fetter Dienstag in Belgien
In Binche, 60 Kilometer von Brüssel entfernt, spielen seit Jahrhunderten die "Gilles" genannten Maskenträger die Hauptrolle im Karneval. Gestärkt mit Austern und Champagner tanzen sie am Mardi Gras, dem Dienstag vor Aschermittwoch, durch die Straßen. Das farbenprächtige Ritual gehört seit 2008 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Doppagne
Maskenball in Venedig
Die Ursprünge des Festes "Carnevale di Venezia" sollen im 12. Jahrhundert liegen. In den Adelspalästen wurden rauschende Feste veranstaltet. Die Ballbesucher übertrumpften sich mit immer aufwendigeren Kostümen. Zu den exklusivsten Vergnügen heute gehört der Ballo Tiepolo im Palazzo Pisani Moretta oder ein Opernbesuch im Teatro La Fenice.
Bild: picture-alliance/dpa/Margophoto/P. Pirrone
Tanzmariechen im Rheinland
Tänzerinnen in Uniformen gibt es nahezu in jedem Karnevals-, Faschings- und Fastnachtsverein. In Köln rufen sie "Alaaf", in Düsseldorf "Helau". Doch in allen rheinischen Karnevalshochburgen werden die begehrten "Kamelle" (Bonbons) gesammelt. Mehrere hundert Tonnen Süßigkeiten werden am Rosenmontag unters Narrenvolk geworfen.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini
Schwellköpfe in Mainz
In der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz tanzen die Narren seit dem 16. Jahrhundert auf den Straßen. Höhepunkt der Mainzer Fastnacht ist der Umzug an Rosenmontag. Ein liebevoll gepflegtes Markenzeichen sind die “Schwellköpp“ genannten Figuren. Es gibt 30 verschiedene Charaktere. Ein Kopf wiegt bis zu 25 Kilogramm.
Bild: picture-alliance/dpa/F. v. Erichsen
Narrensprung in Rottweil
Die Larven (Kostüme) der schwäbisch-alemannischen Fastnacht werden von Generation zu Generation weitergegeben. Der "Federahannes", eine der historischen Narrenfiguren, hat gebogene Hauer in den Mundwinkeln. Sein Mantel ist mit Federn geschmückt. Mit seinem Stab absolviert er den Narrensprung. Umzüge dieser Art gibt es vom Schwarzwald über das Allgäu bis in die Schweiz hinein.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger
Trommeln in Bremen
Die Hansestadt hat sich als Karnevalshochburg in Norddeutschland entpuppt. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto. In dazu passenden Kostümierungen kommen Hunderte von Sambagruppen aus dem In- und Ausland an die Weser. Mit ihren Trommeln verwandeln sie den Marktplatz rund um das Wahrzeichen, den Bremer Roland, in einen vibrierenden Tanzboden.
Bild: picture-alliance/dpa/M. Bahlo
Zusammen friedlich feiern
Das "Bützchen", das Küsschen, gehört zum deutschen Karneval wie die bunten und einfallsreichen Kostüme. Der Begriff Karneval setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern "carnis", auf Deutsch Fleisch, und "levare", wegnehmen. Unmittelbar danach, am Aschermittwoch, beginnt die vorösterliche Fastenzeit, in der Christen früher allen fleischlichen Gelüsten entsagen sollten.