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Politik

In Uganda verfolgter Autor jetzt in Deutschland

23. Februar 2022

Nach kritischen Kommentaren auf Social Media war Kakwenza Rukirabashaija in Uganda inhaftiert und gefoltert worden. In Deutschland will er sich medizinisch behandeln lassen.

Uganda Schriftsteller Kakwenza Rukirabashaija
Kakwenza Rukirabashaija musste Anfang Februar in seiner Heimat vor Gericht erscheinenBild: Badru Katumba/AFP/Getty Images

Der preisgekrönte ugandische Autor Kakwenza Rukirabashaija ist vor der Verfolgung in seiner Heimat nach Deutschland geflohen. Er sei "erleichtert", in Deutschland medizinisch behandelt zu werden, nachdem er im Gefängnis in Uganda gefoltert worden sei, teilte der 33-Jährige mit.

Nach Angaben des deutschen PEN-Zentrums befindet er sich in der Obhut "von Freundinnen, Freunden und des PEN". Die Schriftsteller-Vereinigung dankte allen Unterstützern, die dazu beigetragen hätten,"Rukirabashaija aus den Fängen seiner Peiniger zu befreien". Der PEN werde ihn als Stipendiaten in sein Writers-in-Exile-Programm für verfolgte Autoren aufnehmen.

Rukirabashaija war Ende Dezember festgenommen und später wegen "beleidigender Kommunikation" angeklagt worden. Sein Fall löste international Besorgnis aus, die EU und die USA verlangten seine Freilassung.

Fühlte sich durch Rukirabashaijas Posts beleidigt: Ugandas Präsident Yoweri Museveni (Archivbild)Bild: ABUBAKER LUBOWA/REUTERS

Wegen Äußerungen über den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni und dessen Sohn Muhoozi Kainerugaba war der Schriftsteller ins Visier der Justiz geraten. In einem Kommentar auf Twitter bezeichnete er Kainerugaba als "fettleibig" und einen "Griesgram".

Rukirabashaija wurde nach eigenen Angaben während seiner Inhaftierung gefoltert. Bei einem Auftritt im Fernsehen zeigte er vernarbte Striemen auf seinem Rücken und Narben an anderen Körperteilen. Er gab an, mit Schlagstöcken traktiert worden zu sein. Zudem hätten seine Peiniger ihn mit Zangen angegriffen und ihm Fleischwunden zugefügt.

Nach seiner Freilassung gegen Kaution floh er zunächst ins Nachbarland Ruanda und dann in ein weiteres afrikanisches Land. Das UN-Flüchtlingshilfswerk verhalf ihm nach Angaben seines Anwalts schließlich zur Einreise nach Deutschland.

Erleichtert, entkommen zu sein

"Allein die Tatsache, dass ich in Deutschland angekommen bin, fühlt sich an, als wäre ich dem Maul eines Krokodils entkommen", sagte Rukirabashaija im Interview der Deutschen Welle. Er habe das Gefühl gehabt, in seiner Heimat ein Paria zu sein, jemand, dem man die Bürgerrechte entzogen habe, führte er weiter aus. "Ich werde verfolgt, weil ich ein Denker bin. Uganda hasst Denker, also werde ich bestraft, weil ich ein Denker bin."

Rukirabashaija hatte 2020 die satirische Novelle "Der gierige Barbar" über Korruption in einem fiktiven Land veröffentlicht. Für sein Buch wurde er vom englischen PEN-Zentrum mit einem Preis ausgezeichnet, der Autoren ehrt, die wegen ihrer Überzeugungen verfolgt werden.

uh/kle (afp, epd, kna)

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