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Politik

Zentralafrika: Die Waffen sollen schweigen

20. Juni 2017

Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik und die Rebellen im Land haben eine "sofortige Waffenruhe" vereinbart. Das Abkommen wurde nach fünftägigen Verhandlungen in Rom unterzeichnet.

Zentralafrikanische Republik Schulen
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Delay

In dem Vertrag, der unter Vermittlung der Katholischen Kirche zustande kam, heißt es: "Wir verpflichten uns zur unverzüglichen Implementierung einer landesweiten Waffenruhe durch die politisch-militärischen Gruppen." Die Waffenruhe solle von der internationalen Gemeinschaft überwacht werden. Es gehe darum, den Weg zu einem endgültigen Frieden zu ebnen. Die Vereinbarung wurde von 13 der insgesamt 14 Gruppen unterzeichnet, die sich in der Zentralafrikanischen Republik bekämpfen.

Aus Rebellen sollen Regierungssoldaten werden

Den bewaffneten Gruppierungen wird in dem Abkommen im Gegenzug für ein Ende von Angriffen und Blockaden die Möglichkeit einer politischen Beteiligung zugesprochen. Ihre Mitglieder sollen in die Streitkräfte des Landes aufgenommen werden.

"Die Regierung stellt sicher, dass die militärischen Gruppierungen auf allen Ebenen repräsentiert sind", heißt es in der Vereinbarung, in der sich die Unterzeichner zudem verpflichten, die Staatsgewalt im ganzen nationalen Territorium durchzusetzen.

Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Bei Massakern von konkurrierenden Milizen wurden in den vergangenen Jahren tausende Menschen getötet. Trotz eines fast drei Jahre währenden französischen Militäreinsatzes und der Präsenz von 12.500 UN-Soldaten befinden sich große Teile des Landes unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen.

Bei Gefechten im Mai waren zuletzt mindestens 300 Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen hatten daraufhin vor einem erneuten Aufflammen des religiös und ethnisch motivierten Konflikts in der Zentralafrikanischen Republik gewarnt. Es gehe darum, eine neue Eskalation des Konflikts zu verhindern, hatte Najat Rochdi, die humanitäre Koordinatorin und Leiterin der UN-Mission in Bangui, erklärt.

In der Zentralafrikanischen Republik hatten 2013, nach dem Sturz des christlichen Präsidenten François Bozizé, muslimische Rebellen die Macht übernommen. In der Folge kam es in der Hauptstadt Bangui und in anderen Orten zu Auseinandersetzungen mit Milizen-Gruppen, deren Kämpfer sich mehrheitlich zum Christentum bekennen.

haz/cw (rtre, afp)

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