1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Glaube

Frauen-Menschenkette für Tempelbesuch

1. Januar 2019

Zehntausende Frauen kämpfen für den Besuch eines heiligen Tempels im Süden des Landes. Hindu-Traditionalisten tun alles, um Frauen im gebärfähigen Alter vom Tempel Sabarimala fernzuhalten.

Indien: Frauen-Menschenkette für Zugangsrecht zu Tempel
Bild: DW/J. Akhtar

Die Demonstranten hätten mit der Aktion ihre Unterstützung für das Gerichtsurteil vom vergangenen September deutlich machen wollen, mit dem das Zutrittsverbot für Frauen zum Sabarimala-Tempel aufgehoben wurde.

Die Nachrichtenagentur PTI berichtete, dass auch Regierungsmitarbeiter an der Demonstration teilnahmen. Schulen hätten früher geschlossen, Prüfungen an Universitäten seien verschoben worden, damit sich Schüler und Studenten dem Protest anschließen konnten. Die Aktion wurde auch von der kommunistischen Regierung in Kerala unterstützt. Sie hatte im Vorfeld mit bis zu fünf Millionen Frauen bei der Menschenkette gerechnet.

Widerspruch gegen Gerichtsentscheidung

Der Sabarimala-Tempel ist einer der heiligsten Tempel der Hindus. Das Oberste Gericht des Landes hatte Ende September nach einem jahrelangen Rechtsstreit das Zutrittsverbot für Frauen im gebärfähigen Alter zu dem Tempel aufgehoben. Frauen zwischen zehn und 50 Jahren war es zuvor verboten, den Tempel zu betreten und dort zu beten. Mehrere Frauen versuchten seither, zu dem auf einem Berg gelegenen Schrein für den Gott Ayyappa zu gelangen, wurden jedoch von Hindu-Traditionalisten abgehalten.

Gegen die Entscheidung des Obersten Gerichts legten zahlreiche konservative Hindu-Bewegungen sowie die hinduistisch-nationalistische Bharatiya Janata Partei von Premierminister Narendra Modi Widerspruch ein. Sie argumentieren, das Urteil ignoriere die traditionelle Überzeugung, dass Ayyappa im Zölibat lebte. Für den 22. Januar ist eine Gerichtsanhörung der Gegner vorgesehen.

hf/uh (afp, kna)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen