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Gedenken an Vergewaltigungsopfer

29. Dezember 2013

Mit Mahnwachen haben viele Menschen in Indien der jungen Studentin gedacht, die vor einem Jahr an den Folgen einer brutalen Gruppenvergewaltigung gestorben war. Das Verbrechen hatte international für Empörung gesorgt.

Gedenken in Indien an Gruppenvergewaltigung (Foto: picture alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP

Indien: Erinnerung an Vergewaltigungsdrama

01:25

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Am Platz vor der Sternwarte Jantar Mantar in Neu Delhi legten Besucher Kerzen und Blumen zur Erinnerung an die Verstorbene nieder. Dort hatten Tausende Inder nach der Vergewaltigung im Dezember 2012 protestiert und von der Regierung mehr Schutz für Frauen und Reformen im Rechtssystem gefordert.

Die 23-Jährige war am 16. Dezember 2012 in Neu Delhi vor den Augen ihres Freundes in einem Bus brutal vergewaltigt und unter anderem mit einer Eisenstange so schwer misshandelt worden, dass sie knapp zwei Wochen später, am 29. Dezember, an ihren schweren inneren Verletzungen starb. Vier Männer wurden in dem Fall zum Tode verurteilt, ein zur Tatzeit minderjähriger Beteiligter zu drei Jahren Jugendhaft. Der Hauptverdächtige starb im März in seiner Gefängniszelle.

Verbrechen führte zu Debatte über sexuelle Gewalt

Das Schicksal der jungen Frau hatte die indische Öffentlichkeit zutiefst erschüttert und tausende Menschen zu Protesten gegen die in Indien weit verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Straßen getrieben. Zum ersten Mal wurde in Indien eine Vergewaltigung zu einem politischen Thema von höchster nationaler Priorität. Die Regierung hatte daraufhin härtere Strafen und beschleunigte Gerichtsverfahren für Vergewaltiger beschlossen. Versprochen wurde auch die Einrichtung einer Datenbank verurteilter Sexualverbrecher. Diese gibt es aber bis heute nicht.

Der Tod seiner Tochter habe "nicht nur uns aufgerüttelt, sondern das ganze Land und die Welt", sagte der Vater der ermordeten Studentin dem Fernsehsender NDTV. Es sei aber noch nicht genug getan worden. Nach Angaben seiner Frau will sich die Familie unter anderem weiter dafür einsetzen, eine härtere Strafe für den minderjährigen Vergewaltiger zu erreichen.

Neue Vergewaltigungen erschrecken das Land

In den zwölf Monaten seit der Tat wurden in Indien mehr Anzeigen wegen sexuellen Straftaten aufgenommen als je zuvor. In der südindischen Stadt Puducherry sind zwölf Männer in Haft. Sie werden verdächtigt, am 24. Dezember eine 21-Jährige mehrfach vergewaltigt zu haben. Gleich zwei Männergruppen hatten sich an der jungen Frau vergangen. Drei Verdächtige werden noch gesucht.

qu/se (dpa, afp)

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