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Indien schickt erneut Rakete zum Mond

14. Juli 2023

Im südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh startete eine unbemannte Rakete mit dem Raumflugkörper "Chandrayaan-3" an Bord. Er soll auf dem Mond landen.

Indien Rakete der Indischen Weltraumforschungsorganisation (ISRO)
Die Trägerrakete hob am frühen Nachmittag (Ortszeit) vom Satish Dhawan Space Centre vor der Küste des Bundesstaats Andhra Pradesh abBild: various sources/AFP

"Chandrayaan-3 hat seine Reise zum Mond begonnen", teilte die indische Raumfahrtbehörde Isro im Onlinedienst Twitter mit. "Chandrayaan-3 schlägt ein neues Kapitel in Indiens Weltraum-Odyssee auf", betonte Ministerpräsident Narendra Modi ebenfalls auf Twitter. Tausende Menschen begleiteten den Start mit Applaus und Jubel.

Bei einem Erfolg des Vorhabens käme das bevölkerungsreichste Land der Welt in den exklusiven Club der sogenannten Mondlandenationen. Bislang gelang nur den USA, Russland und China eine Landung auf dem Erdtrabanten.

Wenn alles nach Plan verläuft, wird die "Chandrayaan-3" - das Wort kommt aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet Mondfahrzeug - zwischen dem 23. und dem 24. August in der Nähe des wenig erforschten Südpols des Mondes landen.

Jubel angesichts des erfolgreichen StartsBild: R.Satish BABU/AFP

Die Sonde wurde von der Isro entwickelt und besteht aus einem Lander namens Vikram (Tapferkeit) und einem Rover mit dem Namen Pragyan (Weisheit). Nach erfolgreicher Landung soll der Rover das umliegende Gebiet des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen und Bilder machen. Diese werden dann für eine Analyse zur Erde geschickt.

Erster Versuch gescheitert

Vor vier Jahren hatte Indien schon einmal versucht, eine Rakete zum Mond zu schicken. Damals riss kurz vor der geplanten Landung der Kontakt zum Kontrollzentrum ab. 2008 war es dem Land erstmals gelungen, eine Sonde in die Umlaufbahn des Mondes zu bringen. Die "Chandrayaan-1" hatte den Erdtrabanten aber lediglich umkreist und war nicht gelandet.

Bei der aktuellen Mission soll die Umlaufbahn nach rund 15 bis 20 Tagen erreicht werden. "Chandrayaan-3" wird auch Unterstützung von Bodenstationen rund um den Globus erhalten, darunter auch von der europäischen Weltraumorganisation Esa, wie diese mitteilte.

Ehrgeizige Ziele

Indiens Weltraumprogramm begann in den 1960er Jahren. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, bestimmte Satelliten günstig ins All zu befördern. So schaffte sich das Land den Ruf, gewissermaßen "preiswert" Satelliten ins All zu bringen - auch für andere Länder.

Inzwischen hat Indien ehrgeizigere Ziele. Zuletzt wurde bei einem Besuch von Premierminister Narendra Modi bei US-Präsident Joe Biden eine verstärkte Zusammenarbeit in Sachen Raumfahrt angekündigt. Neben der jetzigen Mondmission sind weitere Projekte geplant, die voraussichtlich ab Ende 2024 starten sollen. Geplant sind Flüge zur Venus und zum Mars. Darüber hinaus sollen Astronauten ins All geschickt werden.

uh/gri (dpa, afp)

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