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Politik

Indien-Wahl: Modi-Partei so stark wie nie

24. Mai 2019

An sich ist das offizielle Endergebnis der indischen Parlamentswahl keine Überraschung mehr: Ein Erfolg von Premierminister Modi hatte sich früh abgezeichnet. Dennoch ist sein Wahlsieg unerwartet hoch ausgefallen.

Indien Wahl 2019 | Westbengalen, Anhänger der Bharatiya Janata Party
Bild: DW/S. Bandopadhyay

Es ist das beste Ergebnis, das die hindu-nationalistische Partei von Narendra Modi je erzielt hat: Bei der Wahl in Indien hat die Regierungspartei BJP ihren haushohen Wahlsieg sogar noch ausgebaut. Der populistische Regierungschef Narendra Modi kann sich auf eine Mehrheit von 303 der 545 Sitze im Unterhaus des Parlaments stützen. Dieses Endergebnis teilte die Wahlkommission am Freitagabend (Ortszeit) mit, nachdem seit Donnerstag alle rund 600 Millionen abgegebenen Stimmen ausgezählt worden waren.

Bei der vorherigen Parlamentswahl im Jahr 2014 hatte die BJP mit 282 Sitzen als erste Partei seit 30 Jahren eine absolute Mehrheit erreicht. Weit abgeschlagen mit lediglich 44 Sitzen und ihrem historisch schlechtesten Ergebnis wurde die Kongresspartei damals zweitstärkste Kraft im Land. Das ist die Partei von Oppositionsführer Rahul Gandhi, einem Enkel der früheren Premierministerin Indira Gandhi, weiterhin. Doch mit nur 52 Sitzen erlitt sie auch diesmal ein Debakel.

Noch zu wenige Frauen im Parlament

Unter den Wahlsiegern sind 78 Frauen, 16 mehr als bei der vorherigen Wahl. Mit einem Frauenanteil im Parlament von nur 14 Prozent liegt Indien aber weiter hinter vielen anderen Ländern, darunter etwa Saudi-Arabien und Afghanistan. Im deutschen Bundestag sind rund 31 Prozent der Abgeordneten Frauen.

Premier Modi wird voraussichtlich in der kommenden Woche den Eid für seine zweite fünfjährige Amtszeit ablegen. Seinen Ruf als starker Mann hatte er gefestigt, als er im März die indische Luftwaffe gegen vermeintliche Terroristen in Pakistan einsetzte. Die Wahl 2014 hatte er mit großen Versprechen für mehr Arbeitsplätze gewonnen. Wirtschaftlich kann er jedoch nur Teilerfolge vorweisen.

Premierminister Narendra ModiBild: Getty Images/AFP/P. Singh

In der mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt war in sieben Phasen über knapp sechs Wochen vom 11. April bis zum 19. Mai abgestimmt worden. Rund 900 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 67 Prozent.

rb/uh (afp, ap, dpa, epd)

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