Indien: Zweite Blackbox nach Air India-Absturz geborgen
16. Juni 2025
Der Stimmenrekorder sei am Absturzort des Air India-Fliegers in Ahmedabad im westlichen Bundesstaat Gujarat sichergestellt worden, teilte die indische Regierung in Neu-Delhi mit. Zuvor war bereits der Flugdatenschreiber geborgen worden, der Daten wie Flughöhe, Geschwindigkeit und Kurs der Maschine speichert. Mit dem Stimmenrekorder werden die Gespräche im Cockpit aufgezeichnet. Beide Geräte werden jeweils auch als Blackbox bezeichnet. Die Ermittler erhoffen sich von der Auswertung der Flugschreiber wichtige Erkenntnisse.
Die Identifizierung von Leichen dauert noch an
Die Hintergründe des Absturzes, bei dem nach Berichten indischer Medien mindestens 270 Menschen im Flugzeug und am Boden ums Leben kamen, sind nach wie vor unklar. Die Boeing 787-8 Dreamliner war kurz nach dem Start vom Flughafen auf ein Wohngebiet gestürzt und in einem Feuerball aufgegangen. Nach Angaben der Fluggesellschaft wurden 241 Menschen an Bord getötet, ein britischer-indischer Passagier überlebte. Die Maschine war nach London unterwegs.
Die Regierung machte bisher keine Angaben zur Gesamtzahl der Opfer, da die Identifizierung von Leichen noch andauert. Die indische Behörde für Flugunfalluntersuchung (AAIB) hat den Angaben der Regierung zufolge eine umfassende Untersuchung begonnen. Parallel dazu ermittle auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, weil das Flugzeug in den USA hergestellt worden sei.
Air India-Dreamliner kehrt wegen technischer Probleme zurück
Derweil hat eine weitere Maschine des US-Flugzeugbauers Boeing offenbar wegen technischer Probleme ihren Flug abgebrochen. Eine 787-8 Dreamliner wieder von der indischen Fluggesellschaft Air India, die auf dem Weg von Hongkong nach Neu-Delhi war, kehrte als Vorsichtsmaßnahme an ihren Startflughafen zurück, nachdem der Pilot einen technischen Zwischenfall in der Luft vermutet hatte. Das berichtete die indische Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf informierte Kreise.
Die betroffene Maschine mit der Flugnummer AI315 war gegen 12:20 Uhr Ortszeit gestartet, erreichte eine Flughöhe von rund 22.000 Fuß (rund 6,7 Kilometer) und begann dann mit dem Sinkflug. Gegen 13:00 Uhr forderte die Crew eine örtliche Einsatzbereitschaft an, wie ein Sprecher der Flughafenbehörde von Hongkong erklärte. Die Maschine landete demnach sicher um etwa 13:15 Uhr. Der Flugbetrieb am Flughafen sei nicht beeinträchtigt worden. Bei Air India und Boeing war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
pg/se (dpa, afp, rtr)
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