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Indiens Smog greift über nach Pakistan

7. November 2016

Neu Delhi kämpft mit der schlimmsten Luftverschmutzung seit 17 Jahren. Mit Notmaßnahmen versucht die Regierung den Smog einzudämmen. Nun sind auch pakistanische Städte betroffen.

Indien Luftverschmutzung Diwali
Ein Motorradfahrer schützt sich vor dem Smog am Morgen nach dem Diwali LichterfestBild: picture-alliance/dpa/M.Swarup

Wegen schlechter Sicht mussten in pakistanischen Städten mehrere Flugzeuge umgeleitet werden. Bereits in der vergangenen Woche hatte Smog in der industriereichen Provinz Punjab den Flugverkehr auf dem Airport Lahore gestört sowie Straßenunfälle verursacht, bei denen mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben kamen. Zahlreiche Menschen litten aufgrund der Luftverschmutzung unter allergischen Reaktionen, teilten pakistanische Behörden mit. Die Regierung erwägt Fabrikschließungen in Punjab als kurzfristige Maßnahme. Laut Wetterdienst verursacht vor allem der Regenmangel die dicke Luft. Auch in den kommenden Wochen wird die Regenwahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt.

Eine Million Schulkinder konnten nicht zur Schule gehen 

Auch Indien kämpft seit Tagen mit der schlimmsten Luftverschmutzung seit 17 Jahren. Eine Million Schulkinder in der Hauptstadt Neu Delhi waren gezwungen zu Hause zu bleiben, tausende Arbeitnehmer meldeten sich krank und lange Schlangen bildeten sich vor den Geschäften, in denen man Atemmasken kaufen kann. Wie die "Times of India" berichtete, fällt mindestens bis zum Mittwoch der Unterricht aus. Die Notfallmaßnahmen hatte die Regierung am Sonntag ergriffen, um den Smog in der Hauptstadt unter Kontrolle zu bringen. So sind jegliche Bauarbeiten für die kommende Woche in der Hauptstadt untersagt worden, ein Kohlekraftwerk in der Stadt wurde vom Netz genommen und Dieselgeneratoren dürfen nur noch in Krankenhäusern genutzt werden. 

Die 17-Millionen-Einwohner-Metropole leidet besonders in den Wintermonaten unter extremer Luftverschmutzung. In diesem Jahr haben die Feuerwerke zum hinduistischen Lichterfest Diwali Anfang November die Situation noch verschärft und die Stadt in einen dichten Nebel getaucht. Schuld daran sind unter anderem Straßenverkehr, Landwirtschaft sowie Industrie-Emissionen. Laut Angaben der Umweltbehörde lag die Feinstaubbelastung in den vergangenen Tagen bei über 500 Mikrogramm per Kubikmeter Luft, etwa zehnmal so hoch wie der Grenzwert, der in der EU gilt. 

Eine Gruppe von indischen Frauen sind auf dem Weg zu einer Demonstration in Neu DelhiBild: Picture-Alliance/AP Photo/M. Swarup

Umweltschützer kritisieren Untätigkeit der Regierung

Die Luftverschmutzung trifft besonders Kinder und Ältere. Delhi registrierte in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg an Atem- und Herz-Kreislauferkrankungen. Im Januar hatte die Regierung das Autofahren wegen Smogs stark eingeschränkt. Doch die Verbote wurden wenig beachtet und brachten kaum Verbesserung. Das macht die Bevölkerung wütend: Etwa 300 Demonstranten hatten sich am Sonntag im Stadtzentrum von Delhi versammelt, um mit Atemmasken die Regierung zum Handeln aufzufordern. Umweltschützer kritisieren ihre Untätigkeit und mangelnde Kontrolle. 

mar (dpa, afp, reuters)

 

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