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Katastrophe

Indonesien beklagt viele Tote nach Tsunami

23. Dezember 2018

An Indonesiens Küste sind bei einem Tsunami mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen. Fast 1000 weitere wurden verletzt, als die Flutwelle Küstenregionen zwischen den Inseln Java und Sumatra überrollte.

Indonesien: Tsunami-Schäden in Banten
Bild: picture-alliance/NurPhoto/D. Roszandi

Der todbringende Tsunami

02:18

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Auf Videos im Internet ist zu sehen, wie Rettungskräfte inmitten von Trümmern zerstörter Häuser nach Überlebenden suchen. Ein Augenzeuge sagte der indonesischen Nachrichtenagentur Antara News und der Zeitung "Jakarta Post", er habe gesehen, wie die Tsunamiwelle Hunderte Menschen mit sich riss. An den Stränden hatten sich zahlreiche Touristen aufgehalten. Helfer und Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.

Erste medizinische Hilfe und Rettungsteams sind inzwischen im Tsunami-Gebiet in der Provinz Banten eingetroffen. Dutzende Ambulanzen seien inzwischen in Tanjung Lesung zur Versorgung der mehr als 600 Verletzten im Einsatz, berichten indonesische Medien. "Freiwillige haben Tanjung Lesung erreicht und mit Such- und Bergungsarbeiten begonnen", sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Antara. Überlebende spendeten für die obdachlos Gewordenen Decken und Kleidung.

Tsunami offenbar durch Vulkanausbruch ausgelöst

Nach Angaben von Wissenschaftlern wurde der Tsunami offenbar durch einen Vulkanausbruch auf der Insel Krakatau ausgelöst. Dadurch sei es zu einem Erdrutsch unter Wasser gekommen.

Zahlreiche Opfer nach Tsunami in IndonesienBild: Getty Images/AFP/Semi

Als schrecklicher Irrtum erwies sich eine von der indonesischen Behörde für Geophysik (BMKG) veröffentlichte Entwarnung. Darin hieß es: Man habe kein Erdbeben registriert: "Das ... war kein Tsunami, sondern eine Flutwelle. Bleiben Sie ruhig."

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in sind nach ersten Erkenntnissen keine deutschen Staatsbürger zu Schaden gekommen. Es gebe "bisher keine Hinweise auf betroffene Deutsche", teilte das Krisenreaktionszentrum in Berlin mit. Die Botschaft bemühe sich, "darüber schnellstmöglich Gewissheit zu erhalten". Reisende würden gebeten, "Anweisungen von örtlichen Sicherheitskräften Folge zu leisten", hieß es weiter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo das Beileid der Deutschen aus. "Die Nachrichten und Bilder aus Indonesien sind bestürzend. Wir trauern mit den Familien der Opfer - und hoffen, dass nun viele Menschen gerettet werden können", sagte sie laut einer von Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer auf Twitter veröffentlichten Nachricht.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reagierte "mit Schrecken und großer Trauer" auf die Nachrichten aus Indonesien. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen", twitterte Maas.

Immer wieder Tsunamis in Indonesien

Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort kommt es regelmäßig zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Erst Ende September waren bei zwei schweren Beben mit anschließendem Tsunami auf der Insel Sulawesi mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen.

Getroffen wurden Küstenstriche zu beiden Seiten der als Sundastraßebekannten Meerenge zwischen Sumatra und JavaBild: picture-alliance/dpa/Google

Die Flutwelle weckt für viele Indonesier Erinnerungen an den 26. Dezember 2004. Damals hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst, bei dem in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen umkamen. Allein in Indonesien wurden damals 170.000 Tote registriert.

hf/hk (dpa, ap, rtr, afp)

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