In Indonesien, Thailand und Sri Lanka tobten tagelang heftige Unwetter. Die Zahl der Menschen, die durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen sind, ist inzwischen vierstellig.
Überflutungen in Padang an der Westküste der indonesischen Insel SumatraBild: Aidil Ichlas/REUTERS
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Allein in dem besonders von den Unwettern betroffenen Inselstaat Indonesien sind nach jüngsten Zahlen fast 600 Menschen ums Leben gekommen, knapp 500 werden noch vermisst. Etwa 600.000 Personen wurden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht.
Viele Straßen wie hier in Sri Lankas Metropole Colombo sind kaum passierbarBild: Kenula Pathirathna/ZUMA Press Wire/IMAGO
In Sri Lanka meldeten die Behörden zuletzt mindestens 340 Todesopfer infolge der vom Zyklon "Ditwah" ausgelösten sintflutartigen Regenfälle. Auch dort gebe es noch viele Vermisste.
In der thailändischen Stadt Hat Yai versuchen Menschen, in Autos vor dem Hochwasser zu fliehenBild: Athit Perawongmetha/REUTERS
Auch in Thailand führte der Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Dabei kamen nach aktuellen Angaben etwa 180 Menschen ums Leben. Die Behörden sprechen von einer der schwersten Überflutungen in dem südostasiatischen Land seit zehn Jahren.
Vergangene Woche hielten anhaltender Monsunregen und die Auswirkungen des Zyklons "Ditwah" die Region tagelang unerbittlich im Griff. Der Dauerregen zwang verzweifelte Bewohner, sich auf Dächern festzuklammern und auf die Rettung per Boot oder Hubschrauber zu warten. Ganze Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschnitten.
Polizisten helfen Bewohnern nach tödlichen Erdrutschen in IndonesienBild: Stringer/REUTERS
"Das Schlimmste ist hoffentlich überstanden", sagte Indonesiens Präsident Prabowo Subianto an diesem Montag bei seiner Ankunft auf der stark getroffenen Insel Sumatra. Die Regierung konzentriere sich nun vorrangig darauf, schnellstmöglich die notwendige Hilfe zu leisten.
Hubschrauber bringen Hilfslieferungen nach SumatraBild: Willy Kurniawan/REUTERS
Um zu überleben, seien in Nordsumatra Bewohner gezwungen gewesen, Lebensmittel und Trinkwasser aus Supermärkten zu plündern, teilten die Behörden mit. Hilfslieferungen kämen wegen der Wetterlage und zerstörter Straßen nur schleppend voran.
Soldaten in Colombo bringen Menschen in SicherheitBild: Krishan Kariyawasam/NurPhoto/picture alliance
In Indonesien und Sri Lanka wurde die Armee zur Unterstützung der Bevölkerung in den betroffenen Regionen eingesetzt. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Wetterereignisse weiter erhöhen dürfte.
gri/se (afp, dpa, ap)
Redaktionsschluss: 18:00 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.
Mehr als 600 Tote bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Indonesien
Heftige Monsunregen haben auf Sumatra verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Mehr als 600 Menschen kamen ums Leben, viele werden noch vermisst - und die Rettungskräfte sind weiterhin im Dauereinsatz.
Bild: Ajeng Dinar Ulfiana/REUTERS
Katastrophe aus der Luft
Nach schweren Überschwemmungen und Erdrutschen auf der indonesischen Insel Sumatra sind mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen. Wie die indonesische Katastrophenschutzbehörde mitteilte, werden weiterhin mehr als 460 Personen vermisst. Besonders betroffen sind die Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra, wo rund 290.000 Menschen ihre Häuser verloren haben und auf Hilfe angewiesen sind.
Bild: Aidil Ichlas/REUTERS
Menschen stehen vor dem Nichts
Durch heftige Monsunregen in der vergangenen Woche traten zahlreiche Flüsse über die Ufer und lösten die Naturkatastrophen aus. Aufnahmen zeigten zudem riesige Ansammlungen von angeschwemmten Baumstämmen am Strand von Air Tawar in West-Sumatra. Die Bilder weckten in der Öffentlichkeit Befürchtungen, illegaler Holzeinschlag könnte zu dem Ausmaß der Zerstörung beigetragen haben.
Bild: Willy Kurniawan/REUTERS
Schwierige Bedingungen bei der Bergung
Dank der Wetterbesserung am Wochenende konnten die Einsatzkräfte auf Sumatra ihre Such- und Bergungsarbeiten ausweiten und weitere Opfer aus den Trümmern holen. Zugleich versuchten Rettungsteams, bislang abgeschnittene Regionen zu erreichen, die durch Erdrutsche und Sturzfluten schwer verwüstet worden waren.
Bild: Stringer/REUTERS
Hilfe im Anflug
Teile Sumatras, geprägt von dichten Regenwäldern, Vulkanen und zerklüfteten Gebirgszügen, waren zeitweise vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Zerstörte Straßen und ausgefallene Kommunikationsleitungen machten die betroffenen Regionen nur noch per Transportflugzeug erreichbar, über die dringend benötigte Hilfsgüter eingeflogen wurden.
Bild: Willy Kurniawan/REUTERS
Im Ausnahmezustand
Im Bezirk Agam in der Provinz West-Sumatra wurden in drei Dörfern fast 80 Menschen vermisst, die unter Tonnen von Schlamm und Steinen begraben waren. Es wird dringend schweres Gerät benötigt, um mögliche Überlebende zu erreichen. Die Regierungsbehörden in der Region haben bis zum 11. Dezember den Ausnahmezustand verhängt.
Bild: Willy Kurniawan/REUTERS
Zerstörtes Heim
Die Zerstörung ist allgegenwärtig. Es war eine weitere Naturkatastrophe, die Indonesien getroffen hat - ein Land, das wegen seiner Lage am "Pazifischen Feuerring", einem Gürtel aus Vulkanen und geologischen Bruchzonen im Pazifik, immer wieder von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunamis erschüttert wird.