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Industrie in Krisenländern im Aufwind

Insa Wrede3. Februar 2014

Es läuft langsam besser - auch in den südeuropäischen Euro-Krisenstaaten. Die Industrie erholt sich und das macht sich ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt allmählich bemerkbar.

Aufschwung in Deutschland Stahlwerk Salzgitter AG
Bild: picture-alliance/dpa

­­Den Krisenstaaten Spanien, Italien und Griechenland geht es etwas besser. Das bekommt auch die Industrie im Euro-Raum zu spüren – nämlich in Form eines kräftigen Rückenwindes. Unter anderem Dank einer starken deutschen Industrie stieg der Einkaufsmanagerindex um 1,3 auf 54 Punkte, wie das Umfrage-Institut Markit am Montag mitteilte. Das viel beachtete Barometer für die Wirtschaft signalisiert damit das kräftigste Wachstum seit Mai 2011.

Das Sorgenkind Griechenland überschritt wieder die Wachstumsschwelle von 50 Punkten - erstmals seit August 2009. Damit ist nun praktisch die gesamte Südflanke wieder auf Wachstumskurs: "Die Erholung hat im Januar deutlich an Dynamik gewonnen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Beim Nachbarn Frankreich sprechen immer mehr Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung: Die Wachstumsschwelle ist mit einem Wert von 49,3 Punkten noch nicht erreich, aber in greifbare Nähe gerückt. Zugleich legten die Exportgeschäfte wieder zu. Italien und Spanien befinden sich ebenfalls im Aufwind.

Deutsche Industrie läuft wie geschmiert

Dank steigender Nachfrage aus Übersee schaltete auch die deutsche Industrie einen Gang höher. Ihre Geschäfte liefen im Januar so gut wie seit gut zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 2,2 auf 56,5 Punkte. Produktion und Auftragszuwächse erreichten dabei fast ein Drei-Jahres-Hoch. Grund ist die anziehende Weltkonjunktur und damit gute Exportgeschäfte. Die deutschen Unternehmen profitierten hierbei vor allem von erhöhten Auftragseingängen aus Asien und den USA. Insbesondere Konsumgüter seien vermehrt nachgefragt worden.

Leises Aufatmen am Arbeitsmarkt

Die bessere Konjunktur schlägt allmählich auch auf den Arbeitsmarkt durch. Für die Industrie der gesamten Euro-Zone wurde zum ersten Mal seit fast zwei Jahren ein Stellenplus gemessen. Dieses fiel zwar bescheiden aus, erreichte aber dennoch das höchste Niveau seit September 2011. Bislang stand die hohe Arbeitslosigkeit in Staaten wie Griechenland und Spanien einer nachhaltigen Erholung im Weg, da sie vor allem den Konsum belastet.

Wermutstropfen aus Sicht der Unternehmen: Sie konnten ihre Verkaufspreise nur moderat und geringfügiger als in den beiden Vormonaten anheben. Das spricht für einen anhaltend niedrigen Inflationsdruck. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war zu Jahresbeginn auf 0,7 Prozent gefallen.

ml/iw (rtr)

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