Industrie setzt auf Selbstfahr-Autos
26. Juli 2015"Allein in den kommenden fünf Jahren könnten in Europa rund 90 Millionen 'Connected Cars' verkauft werden", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn der Zeitung "Welt am Sonntag". Es sei also "auch beim Auto nicht zu hoch gegriffen, von einer 'digitalen Revolution' zu sprechen", betonte der Spitzenmann von Europas größtem Autokonzern. Auch der Chef des Autozulieferes Conti, Elmar Degenhart, sieht ein großes Verkaufspotenzial: "Allein die für das automatisierte Fahren nötigen Sensoren dürften 2020 ein Marktvolumen von zehn Milliarden Euro ausmachen."
Die Experten des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen, rechnen für 2020 mit einem Umsatz mit Fahr-Assistenten und teil-automatisierten Systemen von 55 Milliarden Euro. Im Jahr 2030 könne man dann mit mehr als 300 Milliarden Euro Umsatz rechnen.
"Wachstumsmaschine"
CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer sagte: "Automatisiertes Fahren ist für die Branche die Wachstumsmaschine der nächsten 15 Jahre." Zunächst - so die von der "Welt am Somntag" befragten Experten - werden selbstfahrende Kfz vor allem auf den Autobahnen unterwegs sein. Conti-Mann Degenhart sagte dem Blatt: "Autobahnen sind im Gegensatz zu Innenstädten überschaubares Gelände." Er rechne mit vollautomatischem Fahren auf den Autobahnen um das Jahr 2020 herum.
In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" kündigte der Daimler -Vorstand Wolfgang Bernhard an, das Unternehmen wolle noch in diesem Jahr selbstfahrende Lastwagen auf Autobahnen in Deutschland testen. Mit der Serienreife teilautonomer Lkw sei in zwei bis drei Jahren zu rechnen, sagte Bernhard.
wl/wa (rtr)