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Infantinos Milliardenpläne erneut vertagt

26. Oktober 2018

Die Reform der Klub-WM und die Einführung einer globalen Nations League sind vorerst auf Eis gelegt. Beim FIFA-Council in Ruanda wurde lediglich die Gründung einer "Task Force" beschlossen.

Ruanda Infantiono FIFA Councel Treffen
Bild: Getty Images/AFP/C. Ndegeya

Das nächste große Zerwürfnis im Weltfußball ist vorerst abgewendet. Vor allem wegen des Widerstands aus der Europäischen Fußball-Union (UEFA) entschied sich das Council des Weltverbands FIFA am Freitag in Kigali (Ruanda) gegen die schnelle Reformierung der Klub-WM und die Einführung einer globalen Nations League - das mysteriöse Milliardenangebot scheint damit erst einmal auf Eis gelegt.

Eine "Task Force" soll stattdessen in den kommenden Monaten Vorschläge für die beiden Wettbewerbe erarbeiten, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino im Anschluss an die Council-Sitzung: "Ich weiß nicht, warum Diskussionen über Fußball immer so einen dramatischen Ton annehmen müssen." Das Thema habe "die Gemüter sehr erhitzt". Tatsächlich hatten die neun UEFA-Mitglieder im Council damit gedroht, die Sitzung aus Protest zu verlassen, sollte Infantino auf eine Abstimmung über die neuen Wettbewerbe drängen.

FIFA weiter gegen spanische Ligaspiele in den USA 

Der Weltverband sprach sich darüber hinaus erneut gegen die Austragung spanischer Liga-Spiele in den USA aus. Das FIFA-Council betonte, dass "offizielle Liga-Spiele auf dem Gebiet des jeweiligen Landes gespielt werden" müssten, wie
FIFA-Präsident Infantino nach der Sitzung sagte. In Spanien hatte sich zuletzt der Streit um die mögliche Austragung von Spielen der Primera División in den USA zugespitzt. Die Liga will das Duell zwischen dem FC Girona und Meister FC Barcelona am 26. Januar in Miami im US-Bundesstaat Florida stattfinden lassen, der spanische Verband RFEF ist jedoch dagegen. 

Prämienverdopplung für Frauen

Angekündigt wurde außerdem eine deutliche Erhöhung des Preisgeldes für Frauenfußball-Weltmeisterschaften. Bei dem Turnier in Frankreich 2019 würden insgesamt Prämien in Höhe von 30 Millionen US-Dollar ausgeschüttet und damit doppelt so viel Geld wie bisher. Die Entscheidung sei eine "wichtige
Botschaft für den Frauenfußball", sagte Infantino. Darüber hinaus bekommen ab dem kommenden Jahr erstmals auch alle 24 WM-Teilnehmer Gelder für die Turnier-Vorbereitung, insgesamt stehen dafür 11,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Die Vereine werden zudem erstmals für die Abstellung von Spielerinnen entschädigt.

dvo/tk (sid, dpa)
 

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