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Inflation in der Eurozone auf Rekordhoch

31. Mai 2022

Vor allem gestiegene Energiekosten haben die Inflation in der Eurozone im Mai auf mehr als acht Prozent getrieben. Das ist der höchste Stand seit der Einführung der Gemeinschaftswährung.

Symbolbild | Kennzahlen zur Inflation im Euroraum
Bild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Waren und Dienstleistungen kosteten im Mai durchschnittlich 8,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mit.

Die Inflationsrate ist damit mehr vier mal so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die 2,0 Prozent als optimales Niveau für die Wirtschaft anstrebt.

Im März und April hatte die Teuerung im Währungsraum jeweils bei 7,4 Prozent gelegen.

Preistreiber Energiekosten

Seit dem Sommer 2021 hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden. Der Krieg in der Ukraine und die harten Corona-Maßnahmen in China verschärften zuletzt den Preisauftrieb.

Getrieben wurde die Teuerung im Mai einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 39,2 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren 7,5 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die Preise für unverarbeitete Lebensmittel zogen um 9,1 Prozent an, Dienstleistungen verteuerten sich um 3,5 Prozent.

Ist spät dran mit der Zinswende: EZB-Chefin Christine LagardeBild: Daniel Roland/AFP/dpa/picture alliance

Wann handeln die Währungshüter?

Damit dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank weiter zunehmen, nach Jahren der lockeren Geldpolitik nun die Zinswende einzuleiten. Andere große Notenbanken wie die Fed in den USA haben angesichts des starken Preisauftriebs bereits die Zinsen erhöht.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte kürzlich eine baldige Zinserhöhung angedeutet. Experten gehen derzeit davon aus, dass die Notenbank auf ihrer Zinssitzung am 9. Juni zunächst das Ende ihrer Staatsanleihenkäufe beschließen wird und dann im Juli erstmals

die Zinsen erhöht. Es wäre die erste Zinsanhebung seit 2011.

Für Deutschland hatte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag in einer ersten Schätzung eine Inflation von 7,9 Prozent für Mai gemeldet. Eurostat schätzte nun den Anstieg der Lebenskosten in Deutschland sogar auf 8,7 Prozent. Die höhere Eurostat-Zahl erklärt sich mit einer harmonisierten Berechnungsmethode für die 19 Länder der Währungsunion.

bea/hb (rtr, dpa, afp)

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