Intel und Opel als Spielverderber
16. Januar 2002Wenige Tage vor der Bekanntgabe des Unworts des Jahres 2001 hat die Jury am Mittwoch mögliche Kandidaten vorgestellt. Demnach ist unter den 1.426 eingegangenen Vorschlägen der Begriff 'Gewinnwarnung' der häufigste. Ob Unwort oder nicht - die Saison der Gewinnwarnungen ist ganz offensichtlich noch nicht zu Ende. Der Chiphersteller Intel und die General Motors Tochter Opel waren diesmal die größten Spielverderber, sie zogen die High-Techs und die Automobilaktien nach unten. Der Deutsche Aktienindex DAX ist erstmals in diesem Jahr unter die 5000er-Marke gerutscht und schloss bei 4.984 Punkten - ein Minus von knapp 78 Punkten oder 1,5 Prozent. Der Nemax 50 Index am Neuen Markt verlor fast 46 Punkte oder 3,9 Prozent auf 1.140 Zähler.
Kursverluste bei Technologiewerten
Der pessimistische Ausblick des US-Prozessorproduzenten Intel zog die deutschen High-Techs nach unten. Siemens, Epcos und Infineon verloren zwischen 3,2 und 5,1 Prozent. Nur die Telekom wehrte sich lange Zeit gegen den Trend: Nach der Ankündigung, die Grundgebühren für die schnelle DSL-Internetverbindung zu erhöhen, gab das Papier nur 0,6 Prozent ab.
Auto-Aktien im Minus
Die High Techs waren nicht die einzigen Verlierer, Opel hat den größten Betriebsverlust in der Firmengeschichte gemeldet und wird entgegen ursprünglichen Ankündigungen wohl erst 2003 aus den roten Zahlen kommen. Diese Meldung setzte allen Automobiltiteln zu: BMW lagen mit zwei Prozent, DaimlerChrysler mit 0,3 und Volkswagen mit 1,2 Prozent im Minus. Zu den wenigen Lichtblicken gehörten Schering, die wie am Vortag von Analystenempfehlungen profitierten. Lufthansa führten die kleine Riege der fünf Gewinner mit 3,4 Prozent an. Das Papier legte, offenbar beflügelt von den unerwartet guten Passagierzahlen einiger Konkurrenten, zu.
Renten fester
Der Rentenmarkt zeigte sich fester. Der Bund-Future gewann 0,1 Prozent auf 109,08 Punkte. Der Rentenmarkt-Index REX legte um 0,16 Prozent auf 113,88 Punkte zu. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite bei 4,58 Prozent fest, drei Stellen niedriger als am Dienstag.
Euro gibt nach
Der Kurs des Euro ist am Mittwoch gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,8817 (Dienstag: 0,8922) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,1342 (1,1208) Euro.
Hier die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte - diese Zahlen wie auch alle anderen ohne Gewähr:
DAX-Werte Kurs Veränderung
adidas-Salomon 79,60 (- 0,80)
Allianz 253,60 (- 2,70)
BASF 42,10 (+ 0,20)
Bayer 35,30 (- 0,69)
HypoVereinsbank 33,57 (- 1,08)
BMW 37,25 (- 0,80)
Commerzbank 17,30 (- 0,36)
DaimlerChrysler 45,62 (- 0,13)
Degussa 29,36 (- 0,53)
Deutsche Bank 75,00 (- 1,76)
Deutsche Post 15,95 (- 0,44)
Deutsche Telekom 17,22 (- 0,11)
E.ON AG 57,75 (- 1,05)
EPCOS 47,97 (- 2,43)
Fresenius Med. Care 68,10 (- 0,35)
Henkel 61,26 (- 0,74)
Infineon Techno 24,40 (- 0,80)
Linde 45,74 (- 0,56)
Lufthansa 17,35 (+ 0,57)
MAN 24,66 (- 0,21)
Metro 41,20 (- 0,15)
MLP 73,25 (- 2,10)
Münchener Rück 275,00 (- 2,90)
Preussag 31,26 (+ 0,29)
RWE 42,56 (+ 0,06)
SAP 160,40 (- 1,35)
Schering 59,50 (+ 0,11)
Siemens 69,25 (- 3,69)
ThyssenKrupp 16,01 (- 0,32)
VW 48,55 (- 1,05)
Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank:
Ein Euro kostete am Mittwoch 88,17 amerikanische Cents, 61,35 britische Pence oder
115, 83 japanische Yen.