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Internationale Anteilnahme nach Anschlag in Magdeburg

Marco Müller
22. Dezember 2024

Seit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es nicht nur viel Anteilnahme aus Deutschland. Auch von Repräsentanten aus anderen Ländern kommen Beileidsbekundungen.

In einer vollbesetzten Kirche sitzen im Vordergrund viele Feuerwehrleute in Uniform
Anteilnahme in Magdeburg bei einem Gottesdienst für die Opfer des Anschlags. Zahlreiche Retter sind bei dem Gottesdienst zugegen.Bild: Ebrahim Noroozi/AP/picture alliance

Am Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg waren zahlreiche deutsche Politiker zum Ort des Schreckens gekommen um ihre Anteilnahme zu zeigen. Unter ihnen waren Bundeskanzler Olaf Scholz von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Verkehrs- und Justizminister Volker Wissing (parteilos, vormals Mitglied der Freien Demokratischen Partei Deutschlands (FDP)) , Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), Reiner Haseloff von der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, dem Bundesland in dem Magdeburg liegt, und Friedrich Merz, Kanzlerkandidat und Chef der größten Oppositionspartei CDU. 

Bild: John Macdougall/AFP/Getty Images

Aber auch Repräsentanten aus dem Ausland äußern ihr Mitgefühlt und ihre Trauer. Über die schreckliche Tat wird weltweit berichtet. Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann, der 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland gekommen war und in Deutschland als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet, mit einem gemieteten SUV mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei sind vier Frauen und ein neunjähriger Junge getötet worden und 200 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. 

Joe Biden spricht tiefstes Beileid aus

US-Präsident Joe Biden hat über den Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) sein tiefstes Beileid ausgesprochen. "Keine Gemeinde - und keine Familie - sollte ein so abscheuliches und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere nicht so wenige Tage vor einem Fest der Freude und des Friedens", schrieb er. 

Sein Team stehe in engem Kontakt mit den deutschen Behörden und die USA würden bei Bedarf jegliche Hilfe anbieten. Er endete mit den Worten: "In den kommenden Tagen werden wir alle Verletzten und Getöteten - und ihre geliebten Familien - in unseren Herzen behalten."

Auch der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance zeigte sich bei X betroffen und sprach von einer "entsetzlichen Attacke".

Mitgefühl aus der Ukraine

Erschüttert über die Tat in Magdeburg zeigte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In seinem Post schreibt er, Gewalt dürfe sich nirgendwo durchsetzen. Man bete dafür, dass es den Ärzten gelinge, das Leben der Schwerverletzten zu retten. 

Die Ukraine stehe an der Seite der Menschen in Magdeburg und aller Deutschen an diesem dunklen Tag. Selenskyj schließt mit den Worten: "Bleibt stark, liebe deutsche Freunde."

Anteilnahme aus der EU

König Frederik von Dänemark hat sich in einem Schreiben an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bestürzt gezeigt und dem deutschen Volk sein Beileid ausgesprochen. 

Seine Gedanken seien bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. "Möge ihnen in dieser schweren Zeit Trost und Stärke zuteilwerden."

Zuvor hatte sich bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron "zutiefst schockiert" über den Anschlag gezeigt. "Ich denke an die Opfer, die Verletzten sowie ihre Angehörigen und Familien. Frankreich teilt den Schmerz des deutschen Volkes und bekundet seine ganze Solidarität", schrieb er bei X. 

NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte, seine Gedanken seien bei den Opfern und deren Familien.

Ähnlich äußerte sich die Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission. Zudem schrieb sie: "Mein Beileid gilt den Angehörigen und Freunden, mein Dank der Polizei und den Rettungskräften."

Ungarns Premierminister Viktor Orban sprach Bundeskanzler Olaf Scholz und dem deutschen Volk sein tiefstes Mitleid zum "abscheulichen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Deutschland" aus und beendete den Post mit "Wir beten für die Opfer".

Allerdings nutzte er die Tat auch, um gegen die europäische Flüchtlingspolitik zu wettern. So gebe es derartige Vorfälle erst seit der Flüchtlingskrise von 2015. "Da gibt es einen Zusammenhang. Manche versuchen, diesen zu leugnen", sagte er. Ungarn dürfe "nicht zu einer Welt werden, in der so etwas passieren kann".

Papst Franziskus betet für die Verstorbenen

Weniger politisch gibt sich Papst Franziskus. In einem Telegramm des Vatikan an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier heißt es, das Oberhaupt der katholischen Kirche sichere allen Betroffenen seine geistliche Nähe zu. "Papst Franziskus betet für die Verstorbenen und vertraut die Menschen Christus, unserer Hoffnung, an, dessen Licht in die Dunkelheit strahlen möge." Das Telegramm endet mit den Worten: "Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost."