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KonflikteIran

Internationale Atombehörde: Iran verstärkt Uran-Anreicherung

14. Juni 2024

Die Führung in Teheran lässt laut IAEA weitere Zentrifugen in den Atomanlagen Natans und Fordo installieren. Die USA betonen ihre Entschlossenheit, auf den Iran weiter Druck auszuüben.

Der Eingangsbereich der Atomanlage Natans (Archivbild von 2019)
Der Eingangsbereich der Atomanlage Natans (Archivbild von 2019) Bild: Atomic Energy Organization of Iran/AP/picture alliance

Der Iran baut sein Atomprogramm nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien weiter aus. Die IAEA informierte ihre Mitglieder über eine Ankündigung aus Teheran, in den Uran-Anreicherungsanlagen in Natans und Fordo weitere Kaskaden von Uran-Zentrifugen zu installieren. Natans liegt in der zentralen Provinz Isfahan, Fordo etwa 30 Kilometer südlich der iranischen Hauptstadt.

IAEA: Inspektoren zulassen, Kameras einschalten

Die IAEA hatte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit November 2022 in einer Resolution wieder die mangelnde Bereitschaft Teherans zur Zusammenarbeit gerügt. In dem Dokument werden vom Iran unter anderem "technisch glaubwürdige Erklärungen" für die Präsenz von Uran-Partikeln an zwei nicht dafür vorgesehenen Orten gefordert. Auch müssten umgehend die IAEA-Inspektoren wieder zugelassen werden, denen die Zuständigkeit entzogen worden sei. Schließlich habe der Iran auch wieder die Kameras in Betrieb zu nehmen, die die Atomaktivitäten des Mullahregimes überwachen sollen.

IAEA-Chef Grossi: Friedlicher Zweck des Atomprogramms ungewissBild: Tasnim

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi sei derzeit "nicht in der Lage, dem Gouverneursrat der Organisation und der internationalen Gemeinschaft "Gewissheit zu geben, dass Irans Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient", heißt es in der Resolution weiter. Sie war von Deutschland, Großbritannien und Frankreich gegen den anfänglichen Widerstand der USA eingebracht worden.

Der Text hat nur symbolischen Charakter, soll aber den diplomatischen Druck auf Teheran erhöhen. Der Iran kritisierte die Resolution als "überstürzt und unvernünftig".  

Iran soll auf 60 Prozent angereichertes Uran besitzen 

Die Führung in Teheran bestreitet seit jeher, Atomwaffen herstellen zu wollen. Nach Angaben der IAEA ist der Iran aber der einzige Nicht-Atomwaffenstaat, der über auf 60 Prozent angereichertes Uran verfügt und große Uranvorräte anlegt. Das Land ist damit auf dem Weg, Uran auf die für Atomwaffen notwendigen 90 Prozent anzureichern. Für Kernkraftwerke wird lediglich auf 3,67 Prozent angereichertes Uran benötigt.

State-Departement-Sprecher Miller: "Iran will Atomprogramm auf eine Weise ausbauen, die keinen glaubwürdigen friedlichen Zweck hat"Bild: Celal Gunes/Anadolu/picture alliance

"Der heute von der IAEA veröffentlichte Bericht macht deutlich, dass der Iran sein Atomprogramm auf eine Weise ausbauen will, die keinen glaubwürdigen friedlichen Zweck hat", erklärte der US-Außenamtssprecher Matthew Miller in Washington. Der Iran müsse unverzüglich wieder mit der IAEA zusammenarbeiten und seinen Verpflichtungen "vollständig nachzukommen". Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten seien bereit, entsprechenden Druck auf die Führung in Teheran auszuüben, betonte Miller weiter.

Die Kooperation zwischen dem Iran und der IAEA ist in den vergangenen Jahren zunehmend schlechter geworden. Geplante Gespräche mit Teheran wurden nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ausgesetzt. Diplomaten gehen davon aus, dass damit vor allem Zeit gewonnen werden soll.

sti/AR (afp, rtr)

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