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Internationale Indices zeigen wieder aufwärts

Thomas Kirschning31. Januar 2002

Der Deutsche Aktienindex DAX zeigte sich bis zum Donnerstagmittag (31.01.) in freundlicher Stimmung.

Frankfurter BörseBild: APTN

Vor allem dank der Kursgewinne von Technologietiteln stand der Leitindex mit 1,2 Prozent oder rund 62 Punkten im Plus bei 5115. Rückenwind bekam der deutsche Aktienmarkt von den US-Börsen, die am Vortag freundlich geschlossen hatten. Am Neuen Markt verbesserte sich der NEMAX 50 um 2,2 Prozent oder 25 Punkte auf 1154.

Deutsche Bank hatte Gewinnrückgang gemeldet

Die Aktie der Deutschen Bank erholte sich von anfänglichen Kursverlusten. Das Papier wurde mit einem Plus von 2,4 Prozent gehandelt. Das größte deutsche Kreditinstitut hatte am Morgen einen deutlichen Gewinnrückgang im Jahr 2001 bekanntgegeben und durch die Umstellung bei der Bilanzierung nicht nur bei Analysten für Verwirrung gesorgt.

Die Aktie des Herstellers elektronischer Bauelemente EPCOS stieg nach einem vorsichtig optimistischen Ausblick des Unternehmens um 1,2 Prozent. Epcos hat im ersten Quartal wieder die Gewinnschwelle erreicht, sieht aber noch eine anhaltende Durststrecke vor sich. Das zweite Quartal sei von Überkapazitäten der Branche und weiterem Preisdruck geprägt, sagte Vorstandschef Gerhard Pegam am Donnerstag in München. Neue Mobilfunk-Produkte stimmten erst "für die zweite Jahreshälfte zuversichtlicher". Ab dem dritten Quartal erwarte Epcos wieder Umsatzzuwächse.

Infineon-Aktien haben zugelegt

Infineon-Aktien haben am Donnerstagvormittag deutlich an Wert gewonnen. Das Papier des Chip-Herstellers stieg bis zum Mittag um 4,5 Prozent. Händler verwiesen auf Kooperationsgespräche mit dem südkoreanischen Mitbewerber Hynix Semiconductor und steigende Preise für DRAM Speicherchips. In einem Interview mit der Tageszeitung "Nihon Keizai Shimbun" hatte Infineon-Chef Schumacher gesagt, dass beide Unternehmen eine Zusammenarbeit bei der Produktion von DRAM-Speicherchips anstreben. Er könne sich als Form der Kooperation ein gemeinsames Joint Venture vorstellen. Händler warnten jedoch: "Sollte die Kooperation auf eine Übernahme durch Infineon hinauslaufen, wäre dies überaus negativ zu bewerten." Auf Anfrage wollte Hynix die Gespräche über eine mögliche Allianz im Bereich Speicherchips mit Infineon aber nicht bestätigen. "Wir können den Bericht weder dementieren noch bestätigen", hieß es hierzu aus Seoul.

Auch die T-Aktie legte trotz einer Abmahnung des Kartellamts für den geplanten Kauf der Telekom- Kabelnetze durch den US-Medienkonzern Liberty Media um fast zwei Prozent zu. Die Milliarden-Einnahmen aus dem Kabel-Verkauf sind für den Abbau des Schuldenbergs der Telekom wichtig.

Die Börse in Tokio

Die Aktienbörse in Tokio hat sich am Donnerstag teilweise von ihren Vortagesverlusten erholt, der Nikkei-Index blieb jedoch weiter unter der Marke von 10.000 Punkten. Der Nikkei-225-Index verzeichnete einen Gewinn von 78,32 Punkten oder 0,79 Prozent auf einen Schlussstand von 9.997,80 Punkten. Am Mittwoch hatte das Börsenbarometer erstmals seit Oktober unter der Marke von 10 000 Punkten geschlossen. Händler in Tokio sagten, die Börsianer hätten sich zwar nach den Gewinnen an der Wall Street in Kauflaune befunden, allerdings laste weiter die Entlassung der beliebten Außenministerin Makiko Tanaka auf der Stimmung, da Tanaka als Symbol der Reformpolitik von Ministerpräsident Junichiro Koizumi galt.

Mit fester Tendenz haben die Standardwerte an Wall Street am Mittwoch den Handel beendet. Der aus 30 Industriewerten gebildete Dow-Jones-Index gewann 1,5 Prozent bzw 144,62 Punkte auf 9.762,86. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 1,1 Prozent bzw 20,45 Stellen auf 1.913,44.

Neben dem Schrecken durch den Ausverkauf am Vortag kehrte Händlern zufolge wieder Optimismus über die weitere Entwicklung der US-Konjunktur zurück. Denn die Fed hatte die Zinsen zwar wie erwartet unverändert belassen, sich aber mit einem vorsichtig optimistischen Grundton zur weiteren Entwicklung geäußert. Die Fed ließ zudem durchblicken, dass sie ihre Neigung zu Zinssenkungen gegebenenfalls beibehalten werde. Auch das im vierten Quartal 2001 überraschend bereits wieder leicht gestiegene US- Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe die Stimmung angehoben, hieß es.