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Wie man Landwirtschaft klimafreundlicher machen könnte

16. März 2009

Unsere Ernährungsgewohnheiten schädigen das Klima - warum das so ist und was man ändern müsste, erläutert WWF-Agrarexperte Matthias Meißner im Interview mit DW-WORLD.DE.

World Wildlife Fund
WWF-Agrarexperte Matthias MeißnerBild: WWF

Im Interview mit DW-WORLD.DE spricht Matthias Meißner, Agrarexperte vom World Wildlife Fund (WWF), unter anderem über den Einfluss der Landwirtschaft auf den Klimawandel, die Chancen klimafreundlicher Landwirtschaft und die Reduktion von Treibhausgasen.


DW-WORLD.DE: Herr Meissner, durch den Verzicht auf synthetische Dünger und durch einen geschlossenen Kreislauf - Stichwort Regionalität - lassen sich die von der Landwirtschaft verursachten Gase reduzieren, die das Klima schädigen. Reicht das?

Matthias Meißner: Das reicht noch lange nicht aus. Wir haben uns in der Europäischen Union hohe Ziele gesetzt und sind noch weit davon entfernt, diese Ziele zu erreichen.

Was muss sich ändern?

Wir müssen einerseits drastisch mit dem Konsum von Fleisch runtergehen. Wir sind momentan bei 80 Kilogramm pro Person in den industrialisierten Ländern. Das muss wenig werden, weil jede Menge Klimagase sozusagen als Luftballon an jedem Kilo Fleisch dranhängen. Zum Beispiel dadurch, dass für die Produktion von Kraftfutter immense Flächen außerhalb der EU gerodet und trockengelegt werden und dort das Treibhausgas CO2 entsteht.

Auf Ihren Internetseiten ist zu lesen, dass die weltweit veränderte Landnutzung für rund 18 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Wie ist das zu erklären?

Schweine werden für die Schlachtung gemestetBild: AP

Zum Beispiel in Amazonien werden große Flächen in Anspruch genommen, um dort Soja zu produzieren. Dieses Soja wird dann nach Europa verschifft, um hier an Schweine, Rinder und Schafe verfüttert zu werden. Für die Soja-Produktion wird tropischer Regenwald abgeholzt oder verbrannt. Dadurch entsteht CO2. Außerdem verlieren die Böden wertvolle Fähigkeiten, CO2 im Kreislauf zu halten, das heißt aus der Atmosphäre zu ziehen. Anderswo werden feuchte Grasländer trockengelegt, um Soja zu produzieren, was dazu führt, dass zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangt.

Weitere Fragen an den Experten des WWF:

Sie fordern, dass die landwirtschaftliche Fläche weltweit reduziert wird. Gleichzeitig hungern Millionen Menschen. Wie ist das vereinbar?

Sie fordern, dass die Landwirtschaft sich ändert - wie reagiert die Politik darauf?

Wie sollte Ihrer Meinung nach eine klimafreundliche Landwirtschaft der Zukunft aussehen?

Die Energiegewinnung aus Biomasse gewinnt an Bedeutung. Welche Rolle sollte die Landwirtschaft hier übernehmen?


Hören Sie das Interview in voller Länge (mp3-Download siehe unten).


Das Interview führte: Gero Rüter

Redaktion: Sandra Voglreiter

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