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Politik

Inzidenzwert überschreitet wichtige Marke

21. März 2021

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg bundesweit auf 103,9. Werden jetzt Maßnahmen verschärft? Die Bevölkerung ist laut einer Umfrage dagegen.

Symbolbilder - Coronavirus Warteschlange
Vor der Corona-Teststation in Haar bei München warten die Leute auf einen kostenlosen Corona-TestBild: Fritsch/Fotostand/picture alliance

Die aktuellen Zahlen zum Inzidenzwert teilte das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Die Marke von 100 spielt eine zentrale Rolle bei dem von Bund und Ländern vereinbarten Notbremsen-Mechanismus für die Lockerung oder Verschärfung von Corona-Auflagen.

Bereits 74.664 Corona-Tote

Binnen eines Tages wurden zudem 13.733 Corona-Neuinfektionen gemeldet - am Sonntag vor einer Woche waren es noch 10.790 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte vor einer Woche bei 79 gelegen. Sie stieg zuletzt wieder an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.659.516. Laut RKI wurden zudem 99 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 74.664.

Seit dem 8. März können sich die Bundesbürger einmal pro Woche kostenlos testen lassenBild: Rupert Oberhäuser/picture alliance

Die deutlich steigenden Infektionszahlen werden die für Montag geplanten Spitzenberatungen von Bund und Länder zur Corona-Politik dominieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten wollen dann entscheiden, wie es mit den Corona-Auflagen weitergeht. Erst vor zwei Wochen waren leichte Lockerungen in Kraft getreten. Es häufen sich nun Forderungen, die Lockerungen wieder zurückzunehmen.

Deutsche wollen keine Verschärfungen

Eine Mehrheit in der Bevölkerung gibt es dafür laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nicht. In der Umfrage sprechen sich lediglich 30 Prozent für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen aus. 23 Prozent sind für eine Beibehaltung der noch bis zum 28. März geltenden aktuellen Maßnahmen. Über ein Fünftel der Befragten wollen eine Lockerung der Corona-Maßnahmen. 15 Prozent befürworten ein Ende aller Einschränkungen der Freiheitsrechte. Zehn Prozent machen keine Angaben.

Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (Archiv)Bild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat eine systematische Verstärkung der Schnellteststrategie und einen Bürokratieabbau gefordert. "Wir müssen alles unternehmen, dass möglichst schnell alle Bürgerinnen und Bürger mindestens zweimal pro Woche sich einem Schnelltest unterziehen können", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung "Welt am Sonntag". Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfe "nicht der einzige Maßstab" für mögliche Lockerungen sein. 

"Wir laufen Gefahr, die unverzichtbare Akzeptanz der Bevölkerung zu verlieren", sagte Landsberg. Er plädierte für "mehr Mut für neue Wege, mehr Vertrauen in die Menschen und eine echte Reduzierung der Bürokratie". 

nob/mak (afp, dpa)

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