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Politik

Iraker erteilen USA eine Abfuhr

22. Oktober 2019

Die aus Syrien abziehenden US-Soldaten sind im Irak unerwünscht. Nach Angaben des irakischen Militärs haben die amerikanischen Einheiten keine Genehmigung zum Verbleib und dürfen sich nur zum Transit im Land aufhalten.

Syrien | US Truppen
Bild: Getty Images/AFP/D. Souleiman

Das widerspricht früheren Angaben des US-Verteidigungsministeriums. "Es gibt keine Genehmigung für diese Truppen, im Irak zu bleiben", teilte das irakische Militär mit. Die US-Truppen hätten zwar eine Genehmigung zur Einfahrt in die kurdische Autonomieregion erhalten, würden das Land aber später verlassen müssen, hieß es laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur INA.

Das US-Verteidigungsministerium hatte ursprünglich mitgeteilt, alle fast 1000 aus dem Norden Syriens abziehenden Soldaten sollten in den West-Irak verlegt werden, um dort den Kampf gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) fortzusetzen und bei der Verteidigung des Irak zu helfen. Die US-Soldaten hatten unter anderem Stützpunkte in Kobane und Manbidsch geräumt und sich in Konvois auf den Weg gemacht in die Region Dahuk.

US-Verteidigungsminister wird in Bagdad erwartet

Verteidigungsminister Mark Esper sagte am Rande eines Besuchs in Saudi-Arabien, "das Ziel ist nicht, endlos im Irak zu bleiben, das Ziel ist, die Soldaten abzuziehen und sie irgendwann heimzubringen". Die Details seien noch nicht geklärt. Am Mittwoch werde er in Bagdad mit seinem irakischen Kollegen darüber sprechen.

US-Militärgerät auf dem Weg von Nordsyrien in den IrakBild: Getty Images/B. Smith

Die USA waren 2003 in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Zeitweise waren dort mehr als 160.000 US-Soldaten stationiert. Nach ihrem Abzug im Jahr 2011 blieb ein kleines Truppenkontingent zurück. Zuletzt waren im Irak zwischen 5000 und 6000 US-Soldaten stationiert. Sie sollen einheimische Truppen ausbilden und helfen, ein Wiedererstarken der IS-Miliz dort zu verhindern.

US-Präsident Donald Trump hatte für seine überraschende Entscheidung, die US-Soldaten aus dem Nordosten Syriens abzuziehen, scharfe Kritik geerntet, auch aus der eigenen Partei. Seine Widersacher werfen ihm vor, mit dem Abzug nicht nur die Verbündeten im Stich zu lassen, sondern auch den Kampf gegen den IS zu schwächen und den Weg für eine türkische Militäroffensive gegen die von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) freigemacht zu haben.

qu/kle (rtr, dpa)

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