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Iran boykottiert Auslosung zur Fußball-WM 2026

Stefan Nestler mit sid, Tehran Times
28. November 2025

Der iranische Fußballverband wird am 5. Dezember nicht an der Auslosung der WM-Vorrunden-Gruppen in Washington teilnehmen - aus Protest gegen die US-Visumpolitik.

Iranische Fußball-Nationalspieler bejubeln im November 2025 ein Tor im WM-Testspiel gegen Kap Verde
Irans Fußball-Nationalmannschaft hat sich als eines von 48 Teams für die WM 2026 qualifiziertBild: IRNA

Bei der Gruppen-Auslosung der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko am 5. Dezember in Washington wird kein Vertreter des WM-Teilnehmers Iran anwesend sein. Das teilte der iranische Fußballverband mit. Begründet wurde der Boykott damit, dass die US-Regierung drei Funktionären, darunter dem Verbandspräsidenten Mehdi Taj, Einreisevisa verweigert habe.

"Wir haben der FIFA [Fußball-Weltverband - Anm. d. Red.] mitgeteilt, dass die getroffenen Entscheidungen nichts mit Sport zu tun haben und dass die Mitglieder der iranischen Delegation nicht an der Auslosung der Weltmeisterschaft teilnehmen werden", erklärte der Sprecher des iranischen Fußballverbands im staatlichen Fernsehen.

Die englisch-sprachige staatliche Zeitung "Tehran Times" berichtet, vier andere Vertreter Irans, darunter Nationaltrainer Amir Ghalenoei, hätten Visa für die Veranstaltung erhalten.

Einreiseverbot für iranische Fußballfans

Die USA und Iran unterhalten seit mehr als vier Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr. Iran steht auch auf einer Liste von zwölf Staaten, für die US-Präsident Donald Trump ein pauschales Einreiseverbot verhängt hatte, das am 9. Juni in Kraft trat.

Damit können iranische Fußballfans nach derzeitigem Stand nicht zur WM in die USA reisen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Das gilt übrigens auch für Fans aus Haiti, das sich ebenfalls für die WM qualifiziert hat. 

Das Einreiseverbot betrifft jedoch nicht die Nationalspieler und -trainer dieser Länder. In dem Trump-Erlass werden unter anderen "alle Athleten oder Mitglieder einer Sportmannschaft" ausgenommen, wenn sie "zur Weltmeisterschaft, zu den Olympischen Spielen oder einer anderen vom Außenminister bestimmten großen Sportveranstaltung reisen".

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